Tannennadeln essen: So kommt der Weihnachtsbaum auf den Tisch statt in die Tonne

Tannennadeln essen? Ja das geht und ist auch noch eine wunderbare Möglichkeit den Weihnachtsbaum nach den Festtagen weiter zu nutzen.

Wenn du dich für einen nachhaltigen Weihnachtsbaum ohne Pestizide entschieden hast, ist er eigentlich viel zu schade, um ihn nach den Feiertagen einfach zu entsorgen. Stattdessen kannst du einen Teil der Tannennadeln essen und zu heilkräftigen Getränken verarbeiten.

Wichtige Hinweise: Die folgenden Tipps sind nur für Bäume aus ökologischem Anbau gedacht, die ungiftig und frei von Pestiziden sind! Die giftigen Nadeln der Eibe sollten auf keinen Fall dafür verwendet werden. Und wie bei fast allen heilkräftigen Pflanzen empfiehlt es sich, auch Tannennadeln nur wohldosiert zu konsumieren. Schwangeren wird empfohlen, ganz auf den Verzehr von Tannennadeln zu verzichten.

Tannennadeln als Gewürz

Das würzige Aroma von Tannennadeln harmoniert wunderbar mit Pilz- und Wildgerichten. Zur Herstellung eines Tannen-Gewürzes kannst du einfach trockene Nadeln mit dem Mörser oder einer Gewürzmühle fein mahlen. Wohl dosiert eingesetzt hast du den Geschmack des Waldes auf der Zunge.

Ein besonders feines Aroma entwickeln Tannennadeln, wenn man sie leicht röstet. Dazu die Nadeln auf ein Backblech geben und bei 150 °C (Ober-/Unterhitze) für einige Minuten in den Ofen schieben. Die gerösteten Tannennadeln lassen sich in der Küche wie Rosmarin verwenden.

Wenn du das Nadel-Pulver zusätzlich mit einem hochwertigen Salz vermischst, erhältst du ein köstliches Kräutersalz. Alternativ lassen sich auch frische Nadeln mörsern, mit grobem Salz (zum Beispiel aus unserem Shop) vermischen und für einige Tage trocknen.

Wie wäre es mit einem kleinen Vorrat als kulinarisches Mitbringsel fürs neue Jahr? Wahrscheinlich wissen einige deiner Freunde noch nicht, dass man Tannennadeln essen kann.

Tannennadeln essen? Ja das geht und ist auch noch eine wunderbare Möglichkeit den Weihnachtsbaum nach den Festtagen weiter zu nutzen.

Fichtenspitzensirup

Ein Sirup aus den Triebspitzen des Tannenbaums schmeckt nicht nur köstlich, die ätherischen Öle der Tanne wirken auch hervorragend gegen Erkältungskrankheiten.

Für die Herstellung des Tannen- oder Fichtenspitzensirups benötigst du lediglich:

  • 1 Handvoll Nadeln (Fichte oder Tanne)
  • Wasser
  • ca. 200 g braunen Zucker

So wird der Hustensirup mit Tannennadeln hergestellt:

  1. Nadeln in einen Topf geben.
  2. So viel Wasser hinzufügen, dass die Nadeln bedeckt sind.
  3. Aufkochen und 20 Minuten sanft köcheln lassen.
  4. Kochwasser durch ein Sieb in eine Tasse oder einen Messbecher gießen.
  5. Flüssigkeit mit der gleichen Menge Zucker vermischen und erneut aufkochen.
  6. Noch heiß in kleine Glasflaschen abfüllen.

Der Sirup kann pur eingenommen oder in ein Glas Tee gegeben werden.

Tipp: Aus Zwiebeln und schwarzem Rettich lässt sich ebenfalls ein natürlicher Hustensirup herstellen.

Tannennadeltee

Noch schneller zubereitet ist ein Tannennadeltee. Pro Tasse benötigst du einen Teelöffel Nadeln, am besten von den jüngsten Triebspitzen des Baumes. So gehst du bei der Zubereitung vor:

  1. Nadeln zerkleinern und leicht quetschen, damit sich die Inhaltsstoffe besser im Wasser lösen können.
  2. In eine Tasse geben und mit heißem Wasser übergießen.
  3. Maximal zwei Minuten ziehen lassen.

Tannennadel-Tee hat ein kräftiges Aroma. Du kannst ihn pur oder mit etwas Honig gesüßt genießen. Er enthält eine große Menge stark wirksamer Inhaltsstoffe, die unter anderem das Immunsystem stärken.

Tipp: Hier findest du viele weitere Informationen über die heilsamen Kräfte der Kiefer- und Fichtennadeln.

Tannennadeln essen? Ja das geht und ist auch noch eine wunderbare Möglichkeit den Weihnachtsbaum nach den Festtagen weiter zu nutzen.

Tannennadellikör

Die Triebspitzen deines Tannenbaums eignen sich auch hervorragend für die Zubereitung eines aromatischen Likörs. Dafür benötigst du folgende Zutaten und Utensilien:

  • 15-20 Triebspitzen
  • 500 ml 40-prozentigen Alkohol, z.B. Wodka oder Korn
  • 120 g Zucker
  • 200 ml Wasser
  • großes Schraubglas
  • Sieb
  • kleine Flaschen zum Abfüllen des fertigen Likörs

So wird der Tannennadel-Likör  hergestellt:

  1. Triebspitzen in ein Schraubglas geben und mit Alkohol übergießen.
  2. Das Schraubglas fest verschließen und für vier bis sechs Wochen an einen hellen Platz stellen.
  3. Abseihen und durch ein Tuch, ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter (zum Beispiel aus unserem Shop) filtern.
  4. Wasser und Zucker vermischen und aufkochen.
  5. Abkühlen lassen und zum Alkohol-Ansatz gießen.
  6. Nach Geschmack nachsüßen und gut mischen.
  7. In Flaschen abfüllen und noch einmal sechs bis acht Wochen reifen lassen.

Fertig ist ein hervorragender Digestif nicht nur für die Weihnachtszeit.

Tipp: Auch der Rest des Weihnachtsbaum lässt sich verwerten und zum Beispiel zu Holzknöpfen oder einem Quirl verarbeiten oder als Helfer im Garten nutzen.

Weitere Ideen und Rezepte zur Weihnachtsbaum-Verwertung findest du in diesem großartigen Büchlein:

Noch mehr Tipps, die Müll und Plastik vermeiden, haben wir in diesem Buch zusammengestellt:

Plastiksparbuch

Plastiksparbuch

smarticular Verlag

Plastiksparbuch: Mehr als 300 nachhaltige Alternativen und Ideen, mit denen wir der Plastikflut entkommen Mehr Details zum Buch

Erhältlich bei: smarticular ShopAmazonKindleecolibriTolino

Kennst du weitere Rezepte zur kulinarischen Verwertung des Weihnachtsbaums? Dann hinterlasse uns deine Ideen in einem Kommentar unter diesem Beitrag!

Diese Themen könnten dich ebenfalls interessieren:

Tannennadeln essen? Ja das geht und ist auch noch eine wunderbare Möglichkeit den Weihnachtsbaum nach den Festtagen weiter zu nutzen.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Bisher 4.9 von 5 Punkten.
(255 Bewertungen)

21 Kommentare

  1. Oxymel.
    Fichtennadeln zerkleinern zb mit dem Wiegemesser, 1 kg Honig mit Apfelessig mischen, alles zusammen in den Ständiger geben und mixen. Durch ein Sieb fließen lassen, den Tröster auspressen. In Flaschen füllen.
    1:10 mit Wasser gemischt täglich ein Glas trinken zur Steigerung der Abwehrkräfte.

  2. Hallo, wir haben seit Jahren keinen Tannenbaum mehr, ich sehe nicht ein, ein Mitlebewesen zu töten, nur für ein paar Tage “Lichterglanz”. Weihnachten bedeutet Lieben und nicht Töten. Aber für meine Zwergkaninchen habe ich Fichtenspitzen, die sollten für ihre Gesundheit gut sein, werden aber abgelehnt. Bevor ich die wegwerfe, werde ich einen Tee oder Sirup daraus versuchen. Mit ein bisschen selber Nachdenken, manches eben nicht machen, wenn man sich nicht sicher ist, abgesehen von solchen Dingen, finde ich Eure Tipps meistens toll, vielen Danke

  3. Hm, eine interessante Idee, aber ist es wirklich praktikabel und ernsthaft erstrebenswert, den traurigen trockenen Baum am Ende der Weihnachtszeit zu essen?

    Einige Rezepte funktionieren auch nicht. Die hellen kleine Tannenspitzen kann man nur im Mai ernten, wenn sie austreiben. Die Weihnachtsbäume haben keine frischen Wipfel.

    • Hallo Katja, du hast recht, dass die frischen Triebspitzen für einige Rezepte besser geeignet sind. Aber auch aus einem “Winterbaum” lassen sich noch gesunde Inhaltsstoffe herausholen. Inwieweit das erstrebenswert ist, kann aus unserer Sicht jede/r für sich entscheiden. Wir haben in einem anderen Beitrag auch diverse Alternativen zum klassischen Einwegbaum zusammengestellt https://www.smarticular.net/nachhaltiger-weihnachtsbaum/. Liebe Grüße Sylvia

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Das muss natürlich jede/r für sich selbst entscheiden 🙂 oftmals steht der Baum nur für wenige Tage, und wenn er dann noch Wasser bekommt (über einen geeigneten Ständer), bleiben die Zweige auch so lange frisch; dann klappt’s auch mit den Rezepten. Der Tannenspitzenhonig funktioniert auch mit älteren Triebspitzen, nur wird er dann kräftiger und herber als der Sirup aus frischen, jungen Trieben.
      Liebe Grüße

  4. Da der Mann sich für diese Weihnacht eine Nordmanntanne wünscht, möchte ich gerne die Frage von Mary aufgreifen. Ist die Normanntanne für alle Rezepte ebenso gut geeignet oder gibt es womöglich Unterschiede in Gechmack oder Wirkstoffen?
    LG

    • Hallo Gabi, es eignen sich alle ungespritzten, ungiftigen Tannenarten. Die Ausnahmen bzw. welche sich definitiv nicht eignen haben wir ganz oben in einen Hinweis geschrieben. Geschmack und Wirkstoffe dürften schon etwas abweichen, aber es geht uns ja nicht um ein Heilmittel, deshalb haben wir das nicht im Detail analysiert. Liebe Grüße Sylvia

  5. Mich würde interessieren ob ich die Nadeln auch in Essig einlegen kann, für meinen Weichspüler ?
    Ich lege bereits seit 2 Monaten fleißig
    Rosenknospen, Lavendel, orangenschalen und Zitronenschalen in essigessenz ein. Da würde Tanne finde ich ganz gut zu passen. Liebe Grüße eine begeisterte Leserin ☺️

    • Liebe Sika, ich wüsste nicht, was dagegen spricht, wenn du einen unbehandelten Bio-Baum hast. Ergibt sicherlich einen tollen Duft. Liebe Grüße Sylvia

    • Hallo Sika,
      kannst du machen, allerdings würde ich damit auf keinen Fall weiße Wäsche waschen. Durch das warme Wasser lösen sich die Harze und Gerbstoffe der Nadeln und machen die Weißwäsche gelbstichig.
      Liebe Grüße Sindy :-)
      PS: Ich freu mich, dass mein Buch hier angepriesen wird und wünsche allen Bio-Tannenbaumbesitzern viel Freude mit dem Baum nach Weihnachten. Das Buch gibt es mittlerweile in der zweiten Auflage mit Farbfotos.

      Cover Weihnachtsbaumbuch 1000X1000px

    • Hoffentlich Herzen die Nadeln nicht aus und somit die Wäsche einen Schleier bekommt …

  6. Hallo!
    Wieso soll man den Tannenbaum-Tee nur maximal 2 Minuten ziehen lassen? Geht es dabei nur um den Geschmack? Denn wenn man den länger ziehen lässt kommt doch mehr raus?
    <3

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Je länger die Ziehzeit, desto mehr Gerbstoffe gehen in den Tee über, wodurch er bitter wird.
      Liebe Grüße

  7. EinfachTanja

    So sehr wie ich anfangs die Tipps mochte und auch teilweise noch mag (sie lösen oftmals einen Aha-Effekt aus), aber das Thema Nachhaltigkeit wird scheinbar gern außer acht gelassen. Bei dem Text mit dem Tannensalz habe ich mir einfach mal die Mühe gemacht und den Link angeklinkt. Dass das Produkt nicht verfügbar ist, ist nicht von Belang. Mir geht es vorrangig um die Herkunft des Salzes (was ist hochwertiger an den Salzen, welche nicht aus Deutschland kommen?) und um den Marktplatz amazon. Jemand, der Arbeitnehmer mißachtet und um des eigenen Profites Willen versuchte, per Gericht den 3. und 4. Advent als Arbeitstag herauszuklagen und nichts unversucht lässt in Deutschland die Steuern zu umgehen, usw… = nogo! Unterstützt Ihr das wirklich? Es sollte kein Vorwurf sein, nur zum Nachdenken anregen.

    • Hallo, also dass Amazon mit seinen Mitarbeiten nicht gut umgeht, ist bekannt. Wie alle anderen Onlinehändler mit ihren Mitarbeitern umgehen, ist nicht bekannt. Und da bin ich dann vorsichtig. Bekannt ist nämlich auch, dass gern 2-3 Sündenböcke vorgeschickt werden, um das Augenmerk auf die zu lenken, während es bei anderen nicht wirklich anders abgeht. Die Medien sind ALLE NICHT dazu da um uns zu informieren sondern um uns zu manipulieren. Wer wirklich sicher sein will, müsste theoretisch in die Firma selbst gehen (als Mitarbeiter) und kann dann ein echtes Urteil fällen.
      Also auch darüber mal nachdenken, welche Bewertung von uns Menschlein durch die Medien angeregt wird ;-)

      Was die Verwertung von Tannenbäumen betrifft, finde ich dies wesentlich ökologischer und nachhaltiger, als z.B. Wipfel im Frühjahr zu sammeln und damit den Baumwuchs beeinträchtigen.
      LG und ein Gesundes Neues Jahr wünsch ich!
      LG

    • Kann man für die Rezepte alle Tannennadeln verwenden, auch die der Nordmanntanne, die ja eher weich und flacher sind?

  8. Burkhard Dörwaldt

    Tannennadeltee ist auch ein vorzügliches Schlafmittel. 1 TL Nadeln auf eine Tasse. Man kann die Nadeln zwischen zwei Esslöffeln etwas anquetschen. Schmeckt auch wunderbar…

  9. Caroline Ligtenberg

    Achtung aber!! Deine Baum kann viele Pestiziden behalten!

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Stimmt, für Bäume aus konventionellen Plantagen sind die Tipps nicht gedacht. Deshalb gibt es zur Sicherheit gleich in der Einleitung des Beitrags einen entsprechenden Hinweis, nur ökologische Bäume ohne Pestizide zu verwenden, deren Herkunft man kennt und bei denen man sicher sein kann, dass sie nicht mit Schadstoffen belastet sind. Ganz liebe Grüße!

  10. Birgit Wunderlich

    genial! So bald wie möglich wird der ( noch lebende) Baum geplündert!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 4 MB. You can upload: image. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop file here

Neu: Jetzt anmelden um schneller zu kommentieren, Favoriten zu speichern und weitere Community-Funktionen zu erhalten. Login/Registrierung 

Loading..

Bitte melde dich an, um diese Funktion zu nutzen.

Login/Registrieren

Neue Ideen in deinem Postfach: Jetzt zum Newsletter anmelden!