Frisch gekauftes oder selbst gebackenes Brot, dessen Kruste schon beim Anbrechen knackt, und das angenehm dampft und duftet … Das wohlige Gefühl dabei kennt wahrscheinlich jeder! Leider hält dieser Zustand des Brotes nicht besonders lange an. Je nach Sorte können Brote schon nach wenigen Stunden hart, trocken oder gummiartig werden. Das ist einer der Gründe, warum man bei kleinem Verbrauch lieber nur halbe Brote kauft oder beim Selberbacken auf den zweiten und dritten Laib verzichtet.
Dabei wäre gerade bei der hauseigenen Produktion eine Zubereitung auf Vorrat wirklich nützlich. Mit einem Schwung gleich mehrere Brote zu backen, bringt kaum Mehraufwand, und die Vorratskammer wäre immer gut gefüllt. Auch der Lebensmittelverschwendung könnte entgegengewirkt werden, zum Beispiel indem Brote beim Foodsharing gerettet werden.
Es gibt verschiedene Methoden zur Auffrischung von Broten. Aber nur eine hält das Brot wirklich so frisch wie frisch gebacken: Das Einfrieren! Mit den folgenden Tipps gelingt das am besten, sodass Backen auf Vorrat wieder Spaß macht.
Frisches Brot für das Gefrierfach vorbereiten
Brot kann sowohl im Ganzen als auch in Scheiben eingefroren werden. Das funktioniert in kleinen oder großen Portionen, ganz nach persönlichem Verbrauch. Kleinere Pakete aus Brotscheiben sind schneller durchgefroren und lassen sich auch in Kleinstmengen auftauen, ganze Brote verlieren dagegen weniger Feuchtigkeit.
Die richtige Verpackung sorgt dafür, dass das Brot auch im Gefrierfach möglichst frisch bleibt. Aus Umwelt- und Gesundheitsgründen sind Plastiktüten nicht empfehlenswert. Die bessere Alternative sind Edelstahl- oder Glasboxen. Eingeschlagen in Wachstücher bleibt tiefgekühltes Brot genauso lange frisch wie in einer Plastiktüte. Selbst ein Stoffbeutel kann eine gute Lösung sein, solange sichergestellt ist, dass möglichst wenig Luft an die Oberfläche des Brotes gelangt. Dafür wird das Brot komplett fest eingeschlagen, am besten mit zwei Stoffbeuteln übereinander.
Um Gefrierbrand zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, dass die Temperatur im Gefrierfach nicht schwankt. Dafür sollte die Tür nur kurz und selten geöffnet werden. Größere Mengen kann man vorgekühlt dazugeben. Bei Bedenken hilft ein Thermometer, das mit mit ins Gefrierfach gelegt wird. Die optimale Gefriertemperatur liegt bei -15 bis -18 °C.
Tipp: Auch Brötchen lassen sich hervorragend einfrieren und somit haltbar machen – zum Beispiel mit diesem Rezept für selbst gemachte Aufbackbrötchen auf Vorrat.
Wie lange lässt sich eingefrorenes Brot lagern?
Wenn das Brot gut verpackt ist, lässt es sich bedenkenlos für vier bis sechs Monate ohne Qualitätsverlust einfrieren. Danach kann es sein, dass es bereits an Frische und Geschmack einbüßt, weil auch bei Minusgraden ein – wenn auch sehr langsamer – Trocknungsprozess stattfindet. Vollkorn- und Sauerteigbrote bleiben länger saftig als Weißbrot. Generell gilt: Je frischer das Brot beim Einfrieren ist, desto frischer ist es auch beim Auftauen.
Eventuell weiße Stellen in der Krume stellen kein Problem dar. Es sind keine Schimmelflecken, sondern kleine Eiskristalle, die beim Auftauen automatisch wieder verschwinden.
Tiefgefrorenes Brot richtig auftauen
Zum Auftauen kannst du das Brot entweder im Stoffbeutel belassen, da er überschüssige Feuchtigkeit durch schmelzende Eiskristalle direkt aufsaugen kann, oder es aus der Dose nehmen und mit einem Tuch abdecken. Dabei eventuell mit der Schnittfläche auf ein Holzbrett stellen. Je nach Zimmertemperatur ist das Brot nach sechs bis acht Stunden aufgetaut und wie frisch genießbar.
Zwar mit zusätzlichem Energieaufwand verbunden, aber in manchen Fällen dennoch zu empfehlen, ist das Aufbacken im Toaster (prädestiniert dafür: Scheiben von Toastbrot und Vollkorntoast) oder im Backofen. Einzelne tiefgekühlte Scheiben tauen in nur einem Toastvorgang auf und werden wie frisch gebacken. Ein ganzes Brot lässt sich am besten wie folgt aufbacken:
- Backofen auf 180 °C vorheizen.
- Gefrorenes Brot für 10 bis 15 Minuten in den Backofen geben.
- Danach herausholen und für 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
Während der Ruhezeit kann der eventuell noch gefrorene Kern Feuchtigkeit an die Krume abgeben und lässt so das Brot besonders saftig und von außen kross werden.
Tipp: Beim Selberbacken kann auch der rohe Teig eingefroren und bedarfsweise aufgetaut und gebacken werden. Vor allem bei Brötchen bietet es sich an, die kleinen Laibe vor dem Einfrieren etwa zehn Minuten vorzubacken und sie dann tiefgekühlt kurz vor dem Servieren fertigzubacken.
Einfache und trotzdem raffinierte Backrezepte für Brot, Brötchen, Kuchen und Co. findest du auch in unserem Buch:
Wie hältst du Brot am liebsten frisch? Schreib deine Erfahrungen unten in die Kommentare!
Vielleicht interessieren dich auch diese Themen: