Knoblauch- und Zwiebelpulver selber machen: Auch zur Resteverwertung

Bevor halbe Zwiebeln im Kühlschrank verderben, kannst du sie einfach trocknen und zu vielseitigem Zwiebel-Würzpulver verarbeiten.

Du hast zum Kochen nur eine halbe Zwiebel benötigt, und die übrige Hälfte landet wieder mal im Kühlschrank, um dort langsam zu vertrocknen? Oder musst du vielleicht regelmäßig einzelne Knoblauchzehen entsorgen, weil sie im Schrank vor sich hin gammeln?

Mit dem folgenden Rezept für selbst gemachtes Gewürzpulver kann das Problem der Zwiebelreste zukünftig der Vergangenheit angehören, und auch der wertvolle Knoblauch lässt sich damit leicht vor dem Verderben retten.

Zwiebel- und Knoblauchpulver herstellen

Das Zwiebel- und Knoblauchpulver kannst du mit wenig Arbeitsaufwand und etwas Wartezeit leicht auf Vorrat herstellen. Für besonders eilige Köche bietet es zudem den Vorteil, dass sie sich das regelmäßige Schälen und Schnippeln sparen, um dann ruckzuck auf das fertige Gewürz zurückgreifen zu können.

So gehst du vor:

1. Zwiebeln oder Knoblauch schälen und in einige Millimeter dünne Scheiben schneiden.

Bevor halbe Zwiebeln im Kühlschrank verderben, kannst du sie einfach trocknen und zu vielseitigem Zwiebel-Würzpulver verarbeiten.

2. Die Scheiben auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen. Sie sollten nicht übereinander liegen.

3. Im Dörrautomaten oder im Backofen bei etwa 50 °C für ca. fünf Stunden trocknen lassen. Damit die Feuchtigkeit entweichen kann, sollte die Backofentür dabei leicht geöffnet sein. Zu diesem Zweck kannst du einfach einen Kochlöffel in die Tür klemmen. Keine Sorge, es wird nur sehr wenig Strom benötigt, um diese relativ geringe Temperatur zu halten.

Bevor halbe Zwiebeln im Kühlschrank verderben, kannst du sie einfach trocknen und zu vielseitigem Zwiebel-Würzpulver verarbeiten.

4. Die vollständig getrockneten Scheiben (erkennbar daran, dass sie sich brechen lassen) im Standmixer, mit einer Gewürzmühle oder im Mörser zu feinem Pulver mahlen.

Tipp: Wenn du wirklich nur eine halbe Zwiebel übrig hast, dann kannst du sie auch trocknen, ohne den Ofen anzuwerfen. Platziere die Scheiben dafür an einem warmen Ort, wie zum Beispiel an der Heizung. Das Trocknen dauert dann allerdings mehrere Tage. Eine schnellere Trocknung ist jedoch von Vorteil, weil dann weniger der wertvollen Inhaltsstoffe durch Luftkontakt oxidieren.

Bewahre das fertige Pulver am besten in einem sauberen Schraubglas auf. Für eine möglichst lange Haltbarkeit sollte keine Feuchtigkeit mehr enthalten sein. Luftdicht und dunkel gelagert ist das Pulver mehrere Monate lang haltbar. In der Regel hält es sich sogar deutlich länger, kann allerdings mit der Zeit etwas an Geschmack verlieren.

Das fertige Gewürzpulver kannst du anstelle frischer Zwiebeln oder Knoblauch zum Würzen verschiedener Gerichte verwenden. Der Geschmack ist allerdings intensiver, sodass du es zunächst sparsam dosieren solltest. Zudem ist es ein praktisches Würzmittel für selbst gemachte Fertigmischungen auf Vorrat, wie zum Beispiel bei dieser Falafel-Mischung. Es eignet sich aber auch zur Herstellung individueller Gewürzmischungen, einer Asia-Würzpaste für Instantnudelsuppe, vegetarische Bratlinge oder Frikadellen. Auf Camping-Ausflügen ersetzt es frische Knollen und passt deshalb auch besonders gut ins minimalistische Urlaubsgepäck.

Tipp: Haltbare Zwiebelpaste und Knoblauch-Würzpaste lässt sich ebenfalls im Handumdrehen zubereiten – zum schnellen Würzen ohne Schnippeln.

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Welche sind deine liebsten Rezepte mit diesen beiden heimischen Superfoods? Teile deine Erfahrungen und Tipps mit den anderen Lesern in einem Kommentar!

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12 Kommentare

  1. Cooks_Report

    Ja und wir haben festgestellt nach langem Rechnen das der Dörrautomat deutlich teurer als der Backofen ist!

    Ganz klar bekommt man viel mehr gehackten Knoblauch auf ein Blech als in die Schalen des Dörrautomaten.

    [Link moderiert – wir bitten um Verständnis, dass aus Fairness allen gegenüber Eigenwerbung grundsätzlich ausgeschlossen ist]

  2. Ein kleiner Hinweis zum Thema Oxidieren bei Luftkontakt:

    Das Zubereiten eines Pulvers aus dem Knoblauch bewirkt eine maximal große Oberfläche der einzelnen Partikel, und damit einen maximalen Luftkontakt. Dabei oxidiert so oder so der Großteil der oxidierbaren Inhaltsstoffe. Daher ist es völlig egal, ob man das Material vorher mehrere Tage liegen lässt oder nicht. Laut Untersuchungen enthält aber auch Knoblauchpulver die wichtigen aktiven Stoffe, also gibt es keinen Grund zur Besorgnis.

  3. Unglaublich wie hier die “Öko Polizei” gleich wieder rummeckert…. Zugegebenermaßen war euer Aufhänger etwas unglücklich, allerdings mit etwas gesundem Menschenverstand sollte klar sein: Es war nicht gemeint die jeweils übrig gebliebenene halbe Zwiebel zu Pulver zu verarbeiten, sondern am besten gleich nach dem Einkaufen das ganze Netz und das Pulver anschließend eben genau passend zu dosieren ohne dass der Rest später vor sich hin gammelt.
    Vielen Dank jedenfalls für das Rezept, für mich ist es sehr nützlich!!:)

  4. Warum wollen alle das Pulver haben? Ihr steckt viel Zeit und Energie da rein, die Dinge zu trocknen um sie dann wieder in Speisen zu geben die Feuchtigkeit enthalten. Lieber eine Knoblauchpaste im Verhältnis 1kg Knoblauch, 200 ml Öl, 2 El Salz herstellen und bei 100°c für 30 Minuten in ganz kleine Gläser einkochen. Kann dann genauso verwendet werden wie frischer Knoblauch ist aber wesentlich bekommlicher.

  5. Tanja Adrio

    Da ich einen Dörrautomaten seit Herbst letzten Jahres habe, kommt mir das mit der Zwiebel und dem Knoblauch gerade recht. Dann kann ich meine Gartenernte getrost trocknen und mit dem entsprechenden Pulver neue Würzkreationen machen. Vielen Dank an Euch !

  6. Amalie Varon Guillen

    genau das dachte ich auch. 5 stunden backofen fuer eine halbe zwiebel?
    ich kaufe immer! kleine zwiebeln. so eruebrigt sich die halbe, und wenn ich mehr brauche nehme ich eben 2.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Der Backofen oder Dörrautomat ist natürlich nur sinnvoll, wenn man gleich eine größere Menge des Pulvers herstellen möchte. Zwar ist der Stromverbrauch beider Geräte bei 50 °C gering, aber auch diese Energie ist für eine halbe Zwiebel nicht nötig. Stattdessen kann man sie einfach in ihre Schalen zerlegen oder zerschneiden und dann an einem warmen Ort in der Nähe der Heizung lufttrocknen. Einen entsprechenden Hinweis haben wir im Beitrag ergänzt. Liebe Grüße!

  7. Pat McCraw

    5 Stunden Backofen? Für diese Stromkosten kann man jeder Menge frischen Knoblauch kaufen. Vielleicht solltet ihr auch mal über die Rentabilität eurer Tipps nachdenken. Gruß

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Damit hast du natürlich absolut recht, siehe die Antwort auf den Kommentar von Amalie. Liebe Grüße!

    • Hallo,

      Der Backofen verbraucht auf 50°C vergleichsweise wenig Energie, da er von Raumtemperatur nur 20-30°C aufheizen muss und der Wärmeverlust entsprechend sehr gering ist. Auch im Vergleich zum Dörrgerät verbraucht er nicht mehr oder weniger Energie, denn beide Geräte machen exakt das Selbe wie jedes andere Elektroheizgerät auch: sie leiten Strom durch einen hohen Widerstand, wodurch Wärme entsteht. Die Effizienz hängt dann von der Energieklasse des Geräts ab, von der Isolation sowie der Größe. Aber bei 50°C haben auch solche Unterschiede nur marginale Effekte.

    • Als kurze Rechnung dazu:

      Man würde annehmen, dass der Backofen bei der Einstellung 200°C viermal so viel Energie verbraucht wie bei der Einstellung 50°C, da 4 x 50°C = 200°C

      Das klingt logisch, ist aber nicht korrekt. Wenn wir von einer Raumtemperatur von 20°C ausgehen, müsste der Backofen bei der Einstellung 50°C nur 30°C aufheizen um die 50°C zu erreichen, für 200°C jedoch müsste er ganze 180°C aufheizen. 180 / 30 = 6, daher braucht er alleine zum Aufheizen die 6-fache Energie!

      Dann kommt noch dazu, dass der Ofen zuerst einmal aufheizen muss, was die allermeiste Energie verbraucht. Danach schaltet die Heizung erstmal ab, und gleicht nur noch die Hitze aus, welche an die Umgebung abgegeben wird. Das heißt, sobald man den Ofen einmal hochgefahren hat, ist die meiste Energie schon verbraucht! Je heißer der Ofen dann ist, desto mehr Energie verliert er aber auch an die Umgebung, was man sehr gut merkt wenn man die Hand einmal vor einen 50°C und vor einen 250°C heißen Ofen hält. Der fühlbare Unterschied ist die nach außen abgegebene Energie. Bei 50°C ist diese kaum erspürbar, und der Energieverlust ist auch entsprechend gering.

      Kurz gesagt heißt das, der Energieverbrauch bei 50°C ist deutlich niedriger als der Energieverbrauch bei 200°C. Während 5 Stunden also erstmal nach sehr viel klingt, liegt der Stromverbrauch hier eher bei der Zubereitung einer Tiefkühlpizza.

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