Waldbaden – Balsam für Körper und Seele

Geh nicht einfach irgendwo spazieren, wenn du einen Wald in der Nähe hast! Das alles können die Heilkräfte des Waldes für deine Gesundheit tun.

Der Wald hat eine ganz besondere Fähigkeit wie sonst kaum ein anderer Ort: Er lässt dich fast augenblicklich zur Ruhe kommen. Du hörst Blätter im Wind rascheln, die Luft riecht frisch, du siehst sattes Grün und fühlst, wie die unverbrauchte Waldluft deine Lungen füllt. Ein Aufenthalt im Wald weckt nicht nur unsere Sinne, sondern tut uns auch gesundheitlich rundum gut.

Doch hast du dich auch schon mal gefragt, warum das so ist? Wissenschaftler sind dieser Frage nachgegangen und kamen zu überraschenden Erkenntnissen. In diesem Beitrag erfährst du, warum ein Waldspaziergang und das “Baden in der Waldluft” nicht nur entspannend wirkt, sondern viele weitere gesundheitliche Effekte hat.

Positive Effekte auf den Körper

In einem anderen Beitrag haben wir bereits über die enorm positiven Auswirkungen von regelmäßigen Spaziergängen berichtet. Auch beim Waldspaziergang geht es nicht um körperliche Anstrengung, etwa in Form von stundenlangen Wanderungen, sondern um die heilsame Wirkung eines regelmäßigen Aufenthalts im Wald.

Geh nicht einfach irgendwo spazieren, wenn du einen Wald in der Nähe hast! Das alles können die Heilkräfte des Waldes für deine Gesundheit tun.

Zahlreiche Studien heben die positiven Effekte des Waldes auf den menschlichen Körper vor. In Japan basiert seit den 1980er Jahren sogar eine Gesundheitsbewegung darauf, die “Shinrin Yoku”, übersetzt “Baden in Waldluft” bedeutet. Dort wird dieses Waldbaden sogar aufgrund der vielfältigen gesundheitlichen Auswirkungen therapeutisch verschrieben.

Denn bereits ein einziger Spaziergang im Wald stärkt unser Immunsystem und erhöht die Lungenkapazität. Er verbessert die Elastizität der Arterien, Stresshormone werden reduziert. Untersuchungen zufolge ist das Blut nach einem Waldspaziergang um einiges sauerstoffreicher, als wenn man sich in der Stadt bewegt hätte.

Tipp: Wer keinen Wald in der Nähe hat, kann Alternative den Garten als Therapie für Körper und Seele nutzen. 

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Darüber hinaus schont Gehen auf federndem Waldboden die Gelenke, im Gegensatz zur asphaltierten Stadt. Weil die Bäume wie natürliche Filteranlagen wirken, enthält die Luft auch weniger Ruß, Staub und Pollen als in Siedlungsgebieten.

Wusstest du, dass Bäume miteinander kommunizieren? Die Waldluft ist voll von chemischen Substanzen, mit denen Bäume sich Botschaften senden. Durch diese Aromatherapie atmen wir ihre mikrobiologischen Duftstoffe (Terpene) und ätherischen Öle ein. Viele dieser Duftstoffe wirken krebsvorbeugend und aktivieren in unserem Körper Abwehrzellen, die Krankheitserreger bekämpfen. Schon eine Stunde Waldbaden senkt bereits deutlich den Blutdruck. Nach einem ganzen Tag im Wald profitierst du noch sieben Tage durch aktivere Abwehrzellen im Blut. Nach zwei Tagen gehen deine Abwehrkräfte für bis zu 30 Tage mit einer fünfzig Prozent höheren Leistungsfähigkeit hervor.

Psychische Effekte des Waldbadens

Auch auf unser psychisches Wohlbefinden haben die Duftstoffe und die Schönheit des Waldes einen positiven Einfluss. Waldspaziergänge steigern das Selbstwertgefühl, heben die Stimmung und helfen beim Stressabbau. Die Stressreduktion setzt bereits nach fünf Minuten im Wald ein, da die Produktion der Hormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin zurückgeht. Menschen mit psychischen Krankheiten wie Depression, Burn-out und Angststörungen, aber auch ADHS profitieren davon ganz besonders.

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Die Farbe Grün wirkt harmonisierend und beruhigend. Besonders auf den Rhythmus des Herzens wirkt sich Grün entspannend aus, weshalb es zum Beispiel auch im Rahmen der Farbtherapie bei Herzkrankheiten eingesetzt wird.

Der Alltag verlangt von uns täglich gerichtete Aufmerksamkeit im Beruf, in der Schule oder im Straßenverkehr. Nach einer Auszeit im Wald können sich unsere geistigen Kräften wieder erholen, ohne etwas leisten zu müssen und wir gehen mit einer gesteigerten Aufmerksamkeit sowie Konzentrationsfähigkeit hervor.

Wie du den Wald am besten nutzt

Womöglich bist du jetzt schon motiviert, gleich bei nächster Gelegenheit einen Spaziergang im Wald zu unternehmen. Jeder Spaziergang lohnt – mit den folgenden Tipps wird der Waldaufenthalt für dich besonders effektiv:

  • Experten empfehlen einen Aufenthalt von mindestens zwei Stunden und einer Wegstrecke von zwei bis drei Kilometern, um von den heilsamen Wirkungen des Waldes nachhaltig zu profitieren.
  • Der Waldspaziergang soll nicht anstrengen. Lege eine Pause ein, wenn du müde wirst, und suche dir einen Platz, an dem du dich wohl fühlst und ausruhen kannst.
  • Insbesondere wenn du dich gestresst fühlst, solltest du den Wald aufsuchen.
  • Suche den Wald im Sommer, im Waldinneren und nach einem Regenschauer auf, dann ist die Konzentration der Terpene am höchsten.

Wichtig: Nimm auch beim Waldbaden Rücksicht auf kleine und große Waldbewohner und bleibe vor allem in der Brut- und Setzzeit (März bis Juli) auf den vorgesehen Waldwegen, um Wildtiere und deren Nachwuchs nicht zu stören.

Wenn du längerfristig von den gesundheitlichen Effekten profitieren willst, empfiehlt sich folgender Tipp:

Um dein Immunsystem langfristig zu stärken, ist ein zwei- bis dreitägiger Waldaufenthalt im Monat ratsam. Dabei reicht es aus, wenn du pro Tag etwa vier Stunden im Wald verbringst. Du musst also nicht gleich in den Wald einziehen. Verbinde dein Vorhaben doch zum Beispiel mit dem Besuch eines Waldhochseilgartens oder eines Wildtiergeheges oder mit dem Sammeln von essbaren Pilzen im Herbst.

Wenn dein Interesse geweckt ist, kannst du mehr zum Thema in unseren Buchempfehlungen lesen:

Selbst wenn du nur kleinere Wälder und Parks in deinem Umfeld hast, lohnt es sich genauer hinzusehen, denn viele Kräuter und Wildobst sind unglaublich lecker und gesund:

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Wie oft begibst du dich in den Wald und wie fühlst du dich nach einem ausgedehnten Waldspaziergang? Über einen Kommentar von dir freuen wir uns!

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6 Kommentare

  1. Andrea von NATURNAH

    Danke für diesen Artikel. Es ist soo wichtig, dass noch mehr Menschen diese achtsame und heilsame Art der Naturbegegnung nutzen. Ich glaube, dass es uns hilft, auch den Alltag friedvoller und liebevoller zu erleben. Bei mir gibts dieses Angebot jetzt auch mit Pferden. Und nächste Woche startet die erste Runde der Fortbildung zur Waldbaden-Begleiter/in mit Pferden. Ich freue mich so – denn dieser Weg ist auch für Menschen und Pferde ein friedvoller und heilsamer Weg! LG Andrea

    seany kl

  2. Ich bin auch seit 20 Jahren mehrere Male am Tag mit meinem Hund im Wald spazieren und dann rieche ich den Waldboden, fuehle je nach Saison Tannenzapfen, Eicheln, Blatter, manchmal extremen rutschigen Matsch, wir hoeren einen Vogel aufschreien und verstehen, dass wir gerade als Eindringling gesehen wurden. Das ist vor allem im Dunkeln spannend und manchmal sogar ein wenig unheimlich, sodass ich mit Gummistiefeln und Taschenlampe unterwegs bin. Manchmal wenn es total nebelig ist, dass ich mich frage wo mein Hund gerade langlaeuft ist es jedes Mal ein Erlebnis die Natur so zu spueren. Ploetzlich stehenbleiben und die Ohren scharfstellen weil man vielleicht doch gerade ein Wildschwein gehoert hat und sich beobachtet fuehlt. Dann fuehle ich mich extrem mit meinen Hund verbunden wie zwei Lebewesen der Erde egal welche Spezie und dann sehe ich die Voegel fliegen und beneide ihre Freiheit und bin mir bewusst, dass die Natur genug zum Essen bietet um frei zu ueberleben. Tja und dann betrachte ich die Baeume und stelle mir vor wenn ich durch ihre Staemme schauen koennte. Wieviel Wasser wuerde ich um mich herum hochstroemen sehen. Oder ich denke, dass in jedem Theeloeffel Waldboeden der mich umgibt, mehr Organismen wimmeln als es Menschen auf der Erde gibt und dann bekommt der Wald eine ganz andere Athmosphaere fuer mich.

  3. Hallöchen, ich war gestern gerade mit meinem Mann 2 1/2 Stunden im Wald und es war ganz toll. Sind es derzeit nicht die kleinen Dinge die uns glücklich machen? Wir konnten ein Reh 🦌 beobachten, den Specht klopfen, die Vögel zwitschern hören und haben uns einfach nur am grün erfreut. Als Abschluss haben wir unseren mitgenommenen Kaffee und unsere Kekse genossen. Abends waren wir dann so k. O., das wir schon früh ins Bett sind und super geschlafen haben.
    Ich spaziere und ströpe gern durch den Wald, im Herbst auch gern zum Pilze sammeln. Ich finde der Wald hat wirklich eine beruhigende Wirkung und man kann Kraft und Energie tanken.
    Für mich bzw. uns immer wieder ein Erlebnis.

  4. Ich verbringe ca. 3 bis 4 Mal pro Woche Zeit im Wald, egal bei welchem Wetter – ein ausgedehnter Ausritt oder Spaziergang mit dem Pferd ist für mich eine Rundum-Therapie :-) Mir hilft es sehr dabei, Stress abzubauen, zu entspannen und einfach glücklich zu sein.

  5. Also Waldspatziergänge sind doch total langweilig. Bei mir hat das null Auswirkungen, weder positiv noch negativ. Komisch, was man alles erforschen muss. Das kann doch jeder nur für sich selbst entscheiden.

    • Hallo, danke für deinen Kommentar. Man muss das sicherlich nicht erforschen, aber es spricht doch auch nichts dagegen ;-) Und manchmal wirken sich Dinge auch positiv auf den Körper aus, ohne das man das bewusst spürt. Aber natürlich kann man sich auch mit anderen Dingen und Erlebnissen etwas Gutes tun. Liebe Grüße Sylvia

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