Plastik-Hüllen für Schulhefte? Muss nicht sein! Mit etwas Geschick und Kreativität kann man nämlich wunderschöne, wiederverwendbare Heftschoner aus Stoffresten selbst nähen.
In diesem Beitrag habe ich die einfachste nur denkbare Anleitung für Heft- oder Buchhüllen aus Stoff vorgestellt, mit der du fertige Hüllen “aus einem Stück” herstellen kannst. Daneben gibt es aber noch eine weitere Methode. Sie ist zwar etwas komplizierter und es wird etwa doppelt so viel Stoff benötigt. Dafür sind die Hüllen ein echter Hingucker und sitzen wie angegossen!
Buchhüllen und Heftschoner nähen
Was außer einer Nähmaschine noch benötigt wird:
- Stoffreste, z.B. von Baumwoll-Bettwäsche, alten Hemden, glatten Tischtüchern oder ein schicker Deko-Stoff mit Motiven
- Schere, Lineal, Stift, Stecknadeln
- Ein passendes Heft oder Buch zum Maßnehmen
Hinweis: Den Stoff solltest du vor dem Zuschneiden unbedingt waschen, um ein nachträgliches Einlaufen zu verhindern. Es wäre doch schade, wenn die nagelneuen Hüllen nach dem ersten Waschen nicht mehr passen!
In der folgenden Anleitung verwende ich die Maße für ein Heft in der Größe DIN A5. Die Maße lassen sich leicht auf Hefte oder Bücher in anderen Größen übertragen, Hinweise zu den erforderlichen Zugaben findest du weiter unten.
Heftschoner nähen – Schritt für Schritt
So gehst du vor, um die Hüllen zu nähen:
1. Das Heft aufklappen, mit dem Rücken nach oben hinlegen und die Maße über alles abnehmen, für A5 sind das 21,0 x 29,6 cm.
2. Stoff auswählen: Es werden vier Teile benötigt (Hülle außen und innen, Flügel rechts und links). Ich verwende gern unterschiedliche Dekors für Hülle und Flügel.
3. Umschlag-Teile zuschneiden: Die ermittelten Maße mit einer Zugabe von rundherum 1 cm auf den Stoff übertragen und anzeichnen. Für A5 ergibt sich ein Zuschnittmaß von 23,0 x 31,6 cm.
4. Flügel bzw. seitliche Laschen zuschneiden: Für A5 werden zwei Stoffteile von 23,0 x 16,0 cm benötigt.
5. Die Laschen längs falten (Dekor-Seite nach außen) und bügeln, dies erleichtert die nächsten Arbeitsschritte.
6. Die Stoffteile wie folgt übereinander legen:
das erste Umschlag-Teil mit der rechten Seite (Dekor-Seite) nach oben
die beiden Laschen mit der offenen Seite rechts und links an den Rand
zum Schluss das zweite Umschlag-Teil mit der rechten Seite nach unten
7. Alles an den Rändern mit Stecknadeln fixieren. Jetzt besteht nochmal die Möglichkeit, die Hülle am Heft oder Buch “anzuprobieren”. Dazu kannst du entweder nur das Heft auflegen und die Hülle herum klappen, um zu sehen, ob genügend Rand an allen Seiten verbleibt. Oder aber du wendest die Hülle sehr vorsichtig, damit keine Nadel verrutscht, und fädelst tatsächlich einmal das Heft oder Buch hinein.
8. Die Teile mit ca. 6 mm Abstand von der äußeren Kante zusammennähen, dabei in der unteren Mitte eine Wendeöffnung von ca. 10 cm offen lassen. Du kannst auch abschnittsweise vorgehen und zwischendurch nochmals prüfen, ob auch nicht zu viel oder zu wenig Luft für das Heft verbleibt.
9. Die Ecken etwas zurückschneiden bzw. schräg kürzen, ohne die Naht zu beschädigen.
10. Nun die Hülle wenden, dabei mit einer Stricknadel o.ä. die Ecken ausarbeiten, damit sie später schön glatt werden.
11. Die Wendeöffnung glätten, mit Stecknadeln heften und mit einer geraden Naht verschließen.
12. Zum Schluss die Hülle bügeln.
Auf diese Weise kannst du mit wenigen Arbeitsschritten wirklich tolle Hüllen nähen, die sich nicht zu verstecken brauchen! Ich gebe sie auch gern als Geschenk weiter, passende Stoffreste finden sich immer und so manches ausgediente Textil hat auf diese Weise schon eine neue Bestimmung gefunden.
Viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren! Natürlich freuen wir uns sehr auf Fotos von deinen Ergebnissen, Anregungen und Ergänzungen in den Kommentaren!
Viele weitere interessante Ideen, wie sich Stoffe von alten Kleidern upcyceln lassen, findest du auch in unserem Buch:
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