Schmackhaftes aus Feld und Flur: Wildpflanzen im Oktober

Im Oktober beschenkt uns die Natur besonders reich mit Wildpflanzen! Hier erfährst du, welche Wildfrüchte, Samen und Wurzeln jetzt gesammelt werden können.

Der Oktober ist die Zeit der Früchte, Nüsse und Kastanien, die es jetzt in Hülle und Fülle gibt. Auch die Samen vieler Kräuter können jetzt gesammelt werden, während sich das Grün immer mehr zurückzieht. Noch kann man die Pflanzen aber gut an ihren oberirdischen Merkmalen erkennen, weshalb sich die schmackhaften Wurzeln zum Herbstbeginn leicht ernten lassen.

Was über das Jahr sonst noch gesammelt und geerntet werden kann, erfährst du in unserem Wildpflanzen-Erntekalender für das ganze Jahr.

Grundregeln für das Sammeln von Wildkräutern

Wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit dem Sammeln und der Verwendung von Wildpflanzen hast, findest du hier die wichtigsten Tipps für eine Wildkräuterwanderung. Die Grundregeln haben wir noch einmal zusammengefasst:

  • Ein guter Sammler bleibt unsichtbar – ernte niemals mehr als ein Drittel der Kräuter oder Früchte an einer Stelle.
  • Sammle nur solche Pflanzen, die du sicher bestimmen kannst – deinen Wissensschatz kannst du auf einer geführten Wildkräuterwanderung und online zum Beispiel bei Kostbare Natur vertiefen.
  • Bei guten Vorkenntnissen mit Wildpflanzen ist ein informatives Kräuterbuch hilfreich.

Wir können zum Beispiel diese Wildkräuterbücher zum Lernen und Nachschlagen empfehlen:

Bitte beachte, dass die regionalen Bedingungen sehr unterschiedlich sein können. Die Wachstumsstadien verschiedener Pflanzen können daher von den beschriebenen Zeiträumen abweichen.

Wildkräuter im Oktober – auf den letzten Drücker

Vielleicht findest du noch ein paar Brennnesselsamen. Achte darauf, dass sie vollständig getrocknet sind, bevor du die eiweißreichen Samen mit nussigem Geschmack für den Winter aufbewahrst.

Schwarze Holunderbeeren sind ebenfalls vielerorts noch anzutreffen. Aus ihnen kannst du einen leckeren Holundersirup kochen oder gesunden Saft pressen, der bei Halsschmerzen angewendet wird.

Der Saisonkalender September verrät dir, welche regionale Obst- und Gemüsesorten jetzt reif sind - zum Beispiel Quitten, Holunderbeeren, verschiedene Kohlsorten und Pilze.

Wichtig: Beachte, dass Holunderbeeren in rohem Zustand Übelkeit und Durchfall hervorrufen können, deshalb sollten sie nur gekocht verwendet werden.

Diese Wildpflanzen haben im Oktober Hochsaison

Wie schon im September kannst du auch jetzt noch die Wurzeln vieler Pflanzen ernten – zum Beispiel von diesen regionalen Kräutern:

Vom Spitzwegerich und dem eng verwandten Breitwegerich kannst du die Wurzeln ebenfalls ernten. Sie sind meist recht klein, haben aber einen feinen Geschmack. Kleingeschnitten können sie zusammen mit anderem Gemüse gegart werden.

Spitzwegerich ist fast überall zu finden! Die heilkräftige Pflanze eignet sich für die Hausapotheke ebenso gut wie als gesunde Zutat für die Küche.

Die Wurzel der Nachtkerze hat im ersten Jahr eine kräftigende Wirkung und einen angenehmen, leicht bitteren Geschmack. Im zweiten Jahr können dagegen die Samen der Nachtkerze geerntet werden. Sie sind ähnlich wie Sesam zu verwenden und enthalten die wertvolle Gamma-Linolsäure. Nachtkerzensamen sind leicht zu ernten und sehr schmackhaft.

Von der Nelkenwurz können noch sattgrüne, frische Blätter in ihrer Rosette geerntet werden, während der obere Teil der Pflanze häufig schon welk herunterhängt. Für den Salat geschnitten oder in grüne Smoothies gemixt, stellen sie eine vitalstoffreiche Ergänzung des Speiseplans dar. Die Wurzel der Nelkenwurz riecht nach Gewürznelken und kann auch genauso verwendet werden.

Der ganzjährig grüne Gundermann ist weit verbreitet. Es braucht etwas Übung, diese kleine, unscheinbare Pflanze zu entdecken. Aber einmal gefunden, begegnet sie einem fast überall. Und es lohnt sich, denn die Blätter schmecken nicht nur angenehm würzig, sondern sind auch vollgepackt mit vielen heilkräftigen Inhaltsstoffen. Hier findest du wunderbare Rezepte für Naschereien mit Gundermann.

Statt Gundermann immer wieder mühsam aus dem Rasen und den Beeten zu entfernen, kannst du das Wildkraut ruhig wachsen lassen und für die Gesundheit und in der Küche nutzen.

Nicht ganz so weit verbreitet ist das Seifenkraut. Doch dort, wo es wächst, steht es meist reichlich. Aus der Wurzel und dem Kraut kannst du ein mildes Waschmittel herstellen.

Heimisches Wildobst im Oktober

Jetzt ist die Zeit der Apfelernte zum Einlagern für den Winter. Lageräpfel werden normalerweise gepflückt, aber je nach Sorte lässt sich auch Fallobst einige Zeit lagern. Am besten eignet sich zur Lagerung ein kalter Kellerraum. Solange es frostfrei bleibt, können die Äpfel aber auch draußen gelagert werden.

Die Sorten, die jetzt noch gar nicht schmecken, sind die besten Lageräpfel. Sie entwickeln erst mit der Zeit ihr Aroma. Dazu gehört zum Beispiel der Bohnapfel, eine alte, sehr ursprüngliche Sorte. Dieser Apfel ist auch im Mai oder Juni des Folgejahrs noch essbar.

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Aus dem weit verbreiteten Holzapfel kannst du flüssiges Apfelpektin herstellen und damit anderes Obst zu Marmalade und Gelees einkochen.

Birnen eignen sich nur bedingt zum Lagern. Sie werden am besten frisch verzehrt, zu Mus verkocht oder wie andere Früchte auch durch Trocknen haltbar gemacht. Die köstlichen, getrockneten Birnenschnitze sind nicht nur ein gesunder Snack, sondern auch eine fruchtig-süße Zutat in Gemüsegerichten.

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Zwetschgenbäume stehen oft an Weges- oder Straßenrändern. Besonders gut schmecken die gefallenen Früchte. Manchmal trocknen die Früchte am Baum, sie sind dann besonders süß und lecker.

Berberitzenbeeren sind leicht säuerliche kleine Beeren. Sie enthalten sehr viel Vitamin C und können roh verzehrt werden. Aus den Beeren kann auch Gelee oder Saft gekocht werden.

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Die eher mehlig schmeckenden Weißdornbeeren können eine verbesserte Durchblutung der Herzkranzgefäße bewirken und den Blutdruck senken. Sie werden roh gegessen, als Tee aufgebrüht oder als Kompottzusatz genutzt.

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Reife Kornelkirschen sind im Oktober dunkelrot und lassen sich ganz leicht vom Strauch lösen. Verwende sie wie Kirschen.

Wild wachsende, heimische Nüsse im Oktober

Esskastanien, besser bekannt als Maronen, sind ab Mitte Oktober reichlich zu finden. Am besten werden sie zeitnah verzehrt. Einfach ein Kreuz in die Schale ritzen und die Früchte für circa 20 Minuten bei 180 °C im Ofen rösten, bis sie weich sind.

Hasel– und Walnüsse sind dank ihrer gesunden Inhaltsstoffe sehr begehrt und vielerorts zu finden. Trockne sie in der Schale, so halten sie besonders lange. Wichtig ist, dass sie lose und luftig liegen, damit die Kerne nicht schimmeln.

Auf dem Waldboden können außerdem Bucheckern gesammelt werden. Roh verzehrt, sind Bucheckern eher unbekömmlich, deshalb ist es besser, sie zu schälen und anschließend zu erhitzen. Geröstet streut man sie über den Salat und gekocht sind Bucheckern eine gute Beigabe zu Gemüsegerichten.

Im September können zahlreiche Wildkräuter und Früchte geerntet werden. Hier erfährst du, wo du sie findest und wie du sie verarbeiten kannst.

Rosskastanien enthalten Saponine und einige weitere, wertvolle Inhaltsstoffe. Aus ihnen kannst du ein ökologisches Waschmittel, Shampoo, Zahnputzpulver und viele andere Dinge herstellen.

Nuss- und Obstbäume sowie -sträucher zum Selberernten stehen häufig auf Gemeindeflächen, in Parks oder an Straßenrändern. Auf der Website mundraub.org findest du Bäume, Sträucher und Co., die zum Ernten freigegeben sind.

Außerhalb privater Gärten und Flächen ist das Sammeln und Ernten eigentlich immer erlaubt. Falls du trotzdem unsicher bist, zögere nicht, die Nachbarn oder Besitzer anzusprechen – Fragen kostet bekanntlich nichts!

Unsere liebsten Wildpflanzen, Rezepte und Tipps findest du auch in unserem Buch:

Geh raus! Deine Stadt ist essbar - 36 gesunde Pflanzen vor deiner Haustür und über 100 Rezepte, die Geld sparen und glücklich machen - ISBN 978-3-946658-06-1

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Mit vielen Pflanzen lassen sich heilsame Mittel gegen größere und kleinere Beschwerden herstellen. Wie dir das gelingt, kannst du in diesem Buch nachlesen:

Welche Kräuter und anderen Wildpflanzen erntest du im Oktober und wie verwendest du sie? Teile deine Erfahrungen über die Kommentare mit.

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5 Kommentare

  1. Cinderella

    Also meine Mutter und ich haben letztens viel vom den Weißdornfrüchten gesammelt und aus den fruchten Marmelade gemacht. Noch nie eine sooooooo leckere Marmelade gegessen. JEDER der ein Glas davon bekam, hat es nach 3 Tagen aufgegessen. Probiert es mal aus 😁

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  2. Ich benutze fast alles was es jetzt noch in der Natur gibt. Früchte als Sirup oder Marmelade. Im Garten wachsen auch noch reichlich Wildkräuter. Die Samen des indischen Springkraut kann man auch jetzt noch ernten.

  3. Ich habe Holunderbeeren getrocknet und diese dem Früchtetee hinzugefügt. Nun lese ich, dass rohe Holunderbeeren Übelkeit und Durchfall hervorruft. Sollte ich meinen Tee besser nicht trinken?

    • Hallo Dagmar, wenn du den Tee zubereitest, werden die Beeren ja erhitzt, wodurch das ohnehin nur schwache Gift abgebaut wird. Ich würde es ausprobieren. Liebe Grüße Sylvia

  4. theodorou chrysoula

    Danke fuer die tollen Tips

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