Die besten Heilmittel ohne Nebenwirkungen finden wir in der Natur. Eines der vielseitigsten Mittel ist sicher Propolis. Ich verwende dieses Bienenprodukt schon seit vielen Jahren als Tinktur bei allerlei Beschwerden. Im letzten Jahr haben wir begonnen, mit der sogenannten Bienenkiste zu imkern. So sind wir auch zum ersten Mal an Propolis als Rohprodukt gekommen. Es lag also nahe, jetzt einmal selbst eine Tinktur anzusetzen.
Auch wenn du keine eigenen Bienen hast, kannst du dieses Heilmittel selbst herstellen. Propolis bekommst du bei einem Bio-Imker in deiner Nachbarschaft oder auch im Online-Handel. Frage ruhig im Bekanntenkreis oder örtlichen Imkerverein nach, es gibt mehr Imker, als man glaubt. Eine fertige Propolis-Tinktur kann man natürlich auch im Reformhaus oder online beziehen. Wenn du das Produkt jedoch selbst herstellst, hast du maßgeblichen Einfluss auf die Qualität und legst auch die Konzentration selber fest.
Was ist Propolis überhaupt?
Wer schon einmal als Nicht-Imker das Leben in einem Bienenstock beobachten durfte, wird sicher stark beeindruckt sein. Das Volk lebt als Gesamtorganismus auf engstem Raum mit straffer Arbeitsorganisation und klarer Rollenverteilung. Den ganzen Sommer über wird die Tracht eingetragen und die Brut gepflegt. Durch Umwelteinflüsse und eindringende Schädlinge bleiben auch die Bienen nicht von Bakterien, Viren oder Pilzen verschont. Schutz bietet ihnen in solchen Fällen das selbst produzierte Propolis, auch Kittharz genannt.
Die Arbeiterinnen stellen Propolis aus Blüten, Harzen, Wachs und einigen noch nicht erforschten Substanzen her. Die Insekten dichten ihre Behausung mit dem Kittharz ab und kleiden auch die Brutzellen damit aus. Eindringlinge, bis zu Mausgröße, werden getötet und mit Propolis überzogen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verwesungsprozess der Kadaver dann nur sehr langsam voranschreitet und dabei auch keinerlei Bakterien nach außen dringen. Dieses Beispiel belegt sehr schön die außerordentliche Wirkkraft des Stoffes.
Die heilende Wirkung von Propolis machen sich die Menschen seit Jahrhunderten zu Nutze. Mit einer selbst gemachten Tinktur aus dem Kittwachs kannst auch du dir ganz leicht dein eigenes Naturheilmittel herstellen. Wegen seiner vielseitigen Verwendungsweise sollte es in keiner Hausapotheke fehlen.
Zubereitung der Propolis-Tinktur
Um deine eigene Propolis-Tinktur herzustellen, benötigst du nur wenige Zutaten. Die Herstellung erfolgt in zwei Arbeitsschritten. Bevor du damit beginnst, reinige bitte alle Materialien und deine Arbeitsfläche. Dazu kannst du hochprozentigen Alkohol verwenden, der eventuell vorhandene Bakterien oder Keime beseitigt.
Mit der folgenden Anleitung erhältst du rund 300 Milliliter fertige Tinktur.
Zutaten für die Propolis-Tinktur:
- 30 Gramm Propolis (Pulver oder Rohmaterial vom Imker)
- 300 Milliliter hochprozentigen Alkohol (zum Beispiel „Primasprit“, auf jeden Fall Trinkalkohol)
Diese Konzentration ist für fast alle Anwendungen ausreichend.
Zusätzlich brauchst du
Im ersten Schritt:
- ein passendes Schraubglas
- einen Löffel oder Essstäbchen
Im zweiten Schritt:
- einen Filter (Teesieb oder Kaffeefilter)
- eine ausreichend große Braunglasflasche
- ein Etikett zum Beschriften
Ansetzen und Fertigstellen der Tinktur
Die Herstellung der Propolis-Tinktur erfolgt in wenigen Schritten. So gehst du vor:
- 30 Gramm Propolis und 300 Milliliter Alkohol in das Schraubglas geben und durch Rühren auflösen.
- Das verschraubte Glas für sechs Wochen auf einen sonnigen oder warmen Platz stellen und gelegentlich schwenken.
- Die fertige Tinktur durch ein sehr feines Sieb filtern, um feste Bestandteile zurückzuhalten, dann in eine Braunglasflasche abfüllen und etikettieren.
Du kannst die gesamte Menge in eine größere Flasche abfüllen. Anwendungsfreundlicher ist es, die Lösung in Leerflaschen (online erhältlich) mit Mengen von 10, 20 oder 50 Milliliter zu geben. So lassen sich benötigte Einheiten einfacher abmessen. Deine Tinktur ist mindestens ein Jahr haltbar.
Wie wendest du die Propolis-Tinktur richtig an?
Propolis zeigt eine unglaubliche Vielfalt an Heilwirkung. Ihm wird sogar eine antikarzinogene Wirkung zugeschrieben, die jedoch noch nicht wissenschaftlich belegt ist.
Diese Wirkungen sind jedoch schon lange bekannt und auch medizinisch anerkannt:
- antibiotisch
- antiviral
- entzündungshemmend
- antioxidativ
- antimutagen
- immunstärkend
- fungizid
Innerliche Anwendung
Als Faustregel gilt bei der Einnahme von Propolis-Tinktur: Je Kilogramm Körpergewicht einen Tropfen Tinktur am Tag einnehmen. Verteile die für dich passende Dosis auf drei bis vier Einnahmen über den Tag bei akuten Beschwerden. Um eine mögliche allergische Reaktion auszuschließen, beginnt man jedoch zunächst mit zwei bis drei Tropfen. Die Dosis kann dann allmählich gesteigert werden. Entweder nimmst du die Tropfen auf einem Stück Zucker ein oder in einem Glas Wasser aufgelöst. Ideal ist es, die Tinktur mit einem Löffel Honig zu schlucken. Zur Vorbeugung und Steigerung des Immunsystems werden 10 bis 15 Tropfen täglich in Wasser aufgelöst eingenommen.
Äußere Anwendung
Die sehr hohe Alkoholkonzentration ist bei purer Verwendung auf der Haut unter Umständen problematisch. Die Haut wird durch den Alkohol ausgetrocknet und möglicherweise gereizt. Bei der Verwendung der Tinktur gegen Nagelpilz trägst du die Flüssigkeit jedoch direkt auf die betroffenen Stellen auf.
Ansonsten kann die Propolis-Tinktur für die äußere Anwendung gut in selbstgemachte Salben eingearbeitet oder für Waschungen verdünnt werden. Oder wie wäre es mit einer pflegenden DIY-Hautcreme für den Herbst?
Mit einem Mittel gegen viele Beschwerden
Propolis ist ein wahrer Tausendsassa unter den natürlichen Heilmitteln. Meist wird es bei Erkältungskrankheiten, zur Behandlung von kleinen Wunden und Verbrennungen oder Pilzerkrankungen eingesetzt. Seine Anwendungsmöglichkeiten reichen aber noch viel weiter. Auch bei Akne, Arthrose, Rheuma, Zahnfleischproblemen oder Aphthen im Mund unterstützt es den Heilprozess. Viele gute Gründe, seine Propolis-Tinktur selbst zu machen!
Hast auch du Propolis-Tinktur schon einmal verwendet? Oder kennst du noch weitere Möglichkeiten für ihre Anwendung? Dann teile das doch mit uns in den Kommentaren.
Viele weitere Rezepte zum Selbermachen findest du auch in unserem Buch:
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