Natürliche Holzpflege selbst gemacht – für Küche und Möbel

Wenn du deine Holzmöbel, Bilderrahmen, Schneidebretter oder anderes Holz pflegen möchtest, haben wir ein tolles Rezept zur natürlichen und günstigen Pflege!

Holz ist ein sehr schönes und äußerst vielseitiges Naturprodukt. Damit es so schön bleibt und lange hält, möchte es gepflegt werden. Unsere Leserin Stefanie hat hierfür einen tollen Tipp für dich!

Handelsübliche Holzpflegemittel sind teuer und enthalten oft Chemie und Duftstoffe. Besonders wenn das Holz mit Lebensmitteln in Berührung kommt, möchte ich gern eine unbedenkliche Holzpflege verwenden.

Eine perfekte, natürliche Alternative ist eine Kombination aus Öl und Bienenwachs. Ich bevorzuge Kokosöl, da es nicht nicht nur offenporige Holzoberflächen pflegt, sondern auch antibakteriell und pilzhemmend wirkt. In Verbindung mit Bienenwachs imprägniert es Oberflächen, und verhindert so das Eindringen von Wasser. Die Holzgegenstände sehen nicht nur wunderschön aus, gut gepflegt leisten sie viele Jahre ihren Dienst.

Alternativ kannst du für dunkles Holz Leinöl verwenden und für helles Holz Olivenöl!

Was für die Herstellung benötigt wird

  • 100 g Pflanzenöl (im Bioladen oder online kaufen)
  • 20 g Bienenwachs (im Bioladen oder online kaufen)
  • 1 Waage
  • 1 kleiner Topf zum Erwärmen
  • 1 Löffel zum Umrühren
  • 1 Schraubglas (z. B. altes Marmeladenglas)

Herstellung der natürlichen Holzpflege

Die Herstellung ist einfach und erfordert nur ein paar Schritte:

  1. Gib das Kokosöl und Bienenwachs in den Topf.
  2. Nun erwärmst du die Zutaten langsam auf kleiner Stufe und unter ständigem Rühren.
  3. Wenn alles geschmolzen ist, kannst du das flüssige Gemisch in ein Schraubglas füllen.

Fertig ist die selbst gemachte Holzpolitur.

Wenn du deine Holzmöbel, Bilderrahmen, Schneidebretter oder anderes Holz pflegen möchtest, haben wir ein tolles Rezept zur natürlichen und günstigen Pflege!

Die Holzpflege wird nach dem Abkühlen fest, etwa wie Butter. Sie ist aber immer noch weich genug, um sie entnehmen und anwenden zu können. Wenn du eine etwas flüssigere Konsistenz bevorzugst, dann reduziere den Bienenwachs-Anteil. Alternativ kannst du die Politur vor Anwendung im Wasserbad schmelzen.

Anwendung der selbst gemachten Holzpflege

Die Politur eignet sich für alle naturbelassenen Holzgegenstände und -oberflächen wie Kochlöffel, Pfannenwender, Schneidebretter, Tabletts, Tischplatten und vieles mehr. Vor allem für Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, ist die imprägnierende Pfege mit eingebautem Schutz gegen Schimmel und Bakterien ideal.

So gehst du vor:

  1. Trage ein wenig der Masse auf ein sauberes, weiches Baumwolltuch auf und „massiere“ das Holz mit kreisenden Bewegungen. Du wirst sehen, wie gierig manche Teile ihre Pflege aufsaugen und ältere, matte Gegenstände wieder schön werden.
  2. Nun lässt du das Ganze einige Minuten einwirken, bevor du eventuell überschüssige Pflege mit dem Tuch aufnimmst.
  3. Mit einem neuen Tuch (oder einer unbenutzten Stelle des selben Tuchs) kannst du nun nachpolieren. Es ensteht ein edler, seidenmatter Glanz.
  4. Wenn du nicht sicher bist, ob sich dein Holzteil unerwünscht farblich verändert, teste zunächst an einer unauffälligen Stelle.

Damit die Politur nicht ranzig wird, solltest du äußerst sparsam dosieren. Falls dein Holzteil weitere Pflege gebrauchen kann, wiederhole die Anwendung.

Bitte keine Microfasertücher verwenden. Sie enthalten Kunststoff-Fasern, die wie Schmirgelpapier ganz feine Kratzer verursachen können.

Tipp: Wie du Flecken auf Holz los werden und selbst größere Kratzer aus Holz entfernen kannst, erfährst du in weiteren Beiträgen.

Viele weitere Anwendungen für Kokosöl findest du in diesem Beitrag.

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Wie pflegst du Holzmöbel? Teile deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren.

27 Kommentare

  1. Im Bezug auf das Bienenwachs:
    Ich hab meinen lokalen Imker noch nicht gefragt, ob er auch Bienenwachs als solches verkaufen würde, aber ich weiß, dass er auch Bienenwachskerzen verkauft. Die sind als “aus reinem Bienenwachs” gekennzeichnet.
    Würde das mit dem Wachs dieser Kerzen auch funktionieren?

  2. Hallo, danke für das Rezept. Leider schmelzt bei mir Bienenwachs nicht. Ist es normal?
    Ich habe es von einem guten Bioimker. Oder muss es richtig erhitzt werden?
    Danke!

  3. Kann man der Holzpflege etwas Duftöl beimischen? Dann würde das Holz nach dem polieren schön duften? Wenn ja wieviel Tropfen?

    • Hallo Juno, das haben wir nicht ausprobiert. Ein paar Tropfen ätherisches Öl schaden sicherlich nicht, verfliegen aber auch wieder. Liebe Grüße Sylvia

  4. Muhküfchen

    Fachleute raten von Olivenöl ab, da es ein nicht trocknendes Öl ist. Es bleibt feucht und härtet nicht aus. Dadurch wird die Holzfaser aufgeweicht. Die Oberfläche ist zwar resistenter gegen Feuchtigkeit. Bei gut saugenden Hölzern wird das Olivenöl mit der Zeit jedoch ranzig. Leinöl ist ein hervorragendes Mittel für Holz! Außerdem riecht es angenehm.

  5. Jihses Kreist Zuppestah

    Von Olivenöl ist ist dringend abzuraten! Das machen nur Unkundige, Laien und Amateure. Grund: es kann ranzig werden, es trocknet nicht, klebt also dauernd und aller Dreck bleibt dann haften, und es härtet auch nicht aus.
    Das können nur Leinöl/und -firnis. Und Tungöl .

  6. Wir benutzen seit Jahren pures Sonnenblumenöl für verschiedenste Möbel, unter anderem die Arbeitsfläche in der Küche und einen Esstisch. Auch für Pfannenwender und Co funktioniert das wunderbar.

  7. In einem Anflug von Experimentierfreude habe ich die Holzpolitur, die ganz wunderbar gewirkt hat, als Blattglanz für meine Pflanzen probiert – funktioniert bestens!!

  8. Liebes rind

    Kann man sich eine solche Pflege für die eigene Kokosnuss-Schale auch vegan herstellen? Braucht man Bienenwachs oder reicht auch einfach Öl? Zum Beispiel Leinöl?

    • Hallo, ist dein Gegenstand den du pflegen möchtest eine natürliche geformte Kokosnusschale? Für was nutzt du sie? Ob Bienenwachs nötig ist, hängt von der Nutzung ab. Wenn das Holz viel Wasser ausgesetzt ist, kann zusätzliches Bienenwachs das Eindringen von Wasser verhindern. Es kann aber auch sein, dass das bei Kokosnuss gar nicht nötig ist, das es von Natur aus nicht eindringt. Das könntest du beobachten. Liebe Grüße!

    • Liebes rind

      Ja, ein Kokosnussschale, die ich abgeschmirgelt habe. Ich meine, wenn man sie nun auch für Lebensmittel nutzen möchte, müsste man sie behandeln. Ich glaube nicht, dass sie komplett dicht ist, dafür sorgt ja vor allem auch das Fleisch, das nun nicht mehr drin ist. In den amerikanischen Anleitungen wird lebensmittelechtes Mineralöl verwendet. Ich dachte, es gibt vielleicht auch etwas anderes. Ich hab mal gehört, dass man Holz auch mit Leinöl behandeln kann.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Statt mit Mineralölen kannst du des mit Leinöl probieren. Es sollte ein trocknendes Öl sein, weil mit einem nicht trocknenden Öl (wie Kokosöl) permanent etwas Feuchtigkeit in den feinen Zwischenräumen wäre, gute Voraussetzungen für die Vermehrung von Mikroorganismen. Liebe Grüße!

    • Liebes rind

      Ich probiere es einfach mal. Danke. Es gibt wohl auch speziell gefiltertes Leinöl, das für den Verzehr weniger nährstoffreich, aber für die Behandlung besser geeignet ist. Ich glaube, das kaufe ich aber nicht extra.

    • Ersetze den Bienenwachs durch Carnaubawachs, der ist vegan. Wahrscheinlich musst du dann aber mehr Öl nehmen. Probieren geht über studieren.

  9. Diese Politur ist absolute spitze, danke!

  10. Hallo, für wieiviel Fläche reicht das gemisch mit 60g Bienenwachs und 100ml Öl denn?

    Liebe Grüße

    Sina

  11. Noch einfacher ist es, wenn man beide Zutaten bereits im Glas im Wasserbad unter ständigem Rühren, schmelzen lässt. Dauert ein wenig länger, ist aber schonender und: Der Topf ist hinterher sauber ;)

  12. Ist das ein vernachlässigbares übel wenn ich statt kokosöl
    kokosfett nehme ?
    hat da wer ahnung?
    =]

    • Maximilian Knap

      Genau weiß ich es nicht, ich könnte mir aber vorstellen, dass der Unterschied bei dieser Anwendung gering ist. Das Ölsäuren-Spektrum dürfte ähnlich sein. Durch die Raffinierung fehlen dem Kokosfett nur weitere natürliche Bestandteile, die man bei Naturkosmetik & Co. schon besser mit drin haben möchte. Probiere es doch einfach mal mit einer kleinen Menge aus – wir sind gespannt auf deinen Erfahrungsbericht! Liebe Grüße

    • Carla Küppers

      Ich denke Kokosfett ist sogar besser. Weniger natürliche Eiweise die gammeln können. Wie bei Leinöl. Würde nie Salat-Leinöl nehmen. Sondern gereinigtes Leinöl (entschleimt heißt das).
      Oder sieht das wer anders?

  13. Gut zu wissen für meine Abspülbürste, denn die wird irgendwie nie trocken :-) Aber meine restlichen Holzgegenstände in der Küche trocknen an der Luft und haben keine Probleme mit Schimmel oder hässlichen dunklen Flächen und das schon seit über 25 Jahren. Holz hat von Haus aus antibakterielle Inhaltsstoffe. So weit ich das noch hinbekomme, liegt das an den Gerbstoffen. Besonders geeignet sind Kiefer und Lärche als heimische Bäume. Es gibt eine Studie, die sich diesem Thema gewidmet hat. hier der Link http://www.wilms.com/Hygiene/forschungen/BBA_HolzEinNW.pdf
    und die Kurzfassung zitiert:

    “…Charakterisierung der antibakteriellen Wirkung von Holz
    * Bakterien werden nur durch rein physikalische Kräfte in den
    Holzporen festgehalten.
    * Ein „scheinbarer Keimabbau“ findet durch eine Verlagerung
    der Bakterien von der Oberfläche in tiefere Holzschichten
    statt.
    * Das poröse und hygroskopische Holz entzieht den
    Bakterien das für ihre Lebensaktivität und Vermehrung
    benötigte Wasser und tötet diese dadurch ab.
    * Holzinhaltsstoffe wirken antibakteriell….”

    • Sternchen0903

      Mir ging es dabei hauptsächlich um die Pflege, nicht ums Imprägnieren, oder Keimfreiheit. Heisses Wasser, gut trocknen lassen reicht um Schimmel zu vermeiden. Ich bin noch in der Generation “Dreck reinigt den Magen.” gross geworden. Uns ist niemand mit Desinfektionsmitteln hinterhergelaufen ;-)

      Wasserabweisend ist nichts desto trotz ein schöner Effekt. Mir gefällt es gepflegt auch besser.

      Trotzdem interessante Infos gegen das Gerücht, Holzschneidebretter seien so unhygienisch.

    • ich bin auch noch mit Dreck im Magen groß geworden :-)
      Holz ist einfach ein tolles Material. Ich bin aber auch zu faul es so rauszuputzen. Und hässlich wird es dadurch auch nicht. Sieht halt gebraucht und nicht neu aus. Ist genauso bei Gartenmöbeln. Mein Mann mag es, wenn das Naturholz noch wie neu aussieht ( nicht lackiert nur eingeölt) und ich mag es eher verwittert. Gegensätze ziehen sich an :-D

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