Mit-Wohnen statt Mietwohnung – Geld sparen und Sinn stiften

Überall steigen die Preise und am schmerzhaftesten sind wohl die Mieterhöhungen der letzen Jahre. Diese Initiativen zeigen einen interessante Lösungsansatz.

Vor allem in Ballungsgebieten steigen die Mietpreise kontinuierlich an. Für Alleinstehende mit zu viel Platz lohnt sich ein Umzug in eine kleinere Wohnung aufgrund der horrenden Aufschläge bei Neuvermietung kaum, wodurch kostbarer, von jungen Familien dringend benötigter Wohnraum ungenutzt bleibt. Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass immer mehr Menschen in ihrem gewohnten Lebensumfeld keine bezahlbare Wohnung mehr finden. Personen mit geringem Einkommen, Auszubildende und Studierende sind von dieser Entwicklung besonders betroffen. Für viele bedeutet sie, einen wachsenden Teil ihrer finanziellen Mittel zur Deckung der Wohnkosten einsetzen und dafür an anderer Stelle sparen zu müssen.

Eine sinnvolle Alternative, die neben der finanziellen Ersparnis weitere positive Potenziale mit sich bringt, bieten Mitwohn-Initiativen. Sie zeichnet aus, dass die gesamte Miete oder ein Teil durch Arbeitsleistung abgegolten werden kann und Wohnen auf diese Weise auch für Menschen mit kleinerem Einkommen wieder bezahlbar wird.

Mitwohnen und Hilfestellung im Alltag geben

Nicht nur Senioren sind im Alltag zunehmend auf die Hilfe von Dritten angewiesen, auch Menschen mit angeborenem oder erworbenem Handycap oder junge berufstätige Familien brauchen bezahlbare Unterstützung. Nicht wenige dieser Menschen verfügen über einen Überschuss an Wohnraum, nach dem andere verzweifelt suchen. Diese beiden Interessengruppen zusammenzubringen, ist Ziel verschiedener Mitwohn-Portale, auf denen per Inserat nach einem Platz zum Mitwohnen oder einem Mitbewohner gesucht werden kann.

  • Die größte Plattform Mitwohnen.org vermittelt vergünstigten Wohnraum je nach Bedarf des Vermieters gegen Kinderbetreuung, Hilfe im Haushalt, Haussitting oder einfach nur nette Gesellschaft.
  • Wohnen für Hilfe hat sich auf die Zusammenführung von jungen Menschen (Studierende, Azubis) mit Senioren spezialisiert.
  • Über Lebens-WG können sich ältere Menschen zusammentun, um als Wohngemeinschaft den Alltag besser zu meistern. Wie dieser schöne Film zeigt, sind WGs nämlich nicht nur für Studenten:
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Neben diesen auf den privaten Bereich ausgerichteten Konzepten vermitteln Vereine und andere Initiativen günstigen oder sogar kostenlosen Wohnraum in besonders wohnungsknappen Ballungsgebieten oder in “Problembezirken” als Gegenleistung für gesellschaftliches Engagement:

Mitwohnen und Bildungspate für benachteiligte Kinder werden

Unter dem Motto Tausche Bildung für Wohnen bietet der gleichnamige Verein im als sozialer Brennpunkt bekannten Stadtteil Duisburg-Marxloh jungen Menschen (Studierende, BFDler, FSJler, Auszubildende etc.) kostenloses Wohnen im Tausch für soziales Engagement an. Als Bildungspaten arbeiten die Projektteilnehmer mit benachteiligten Kindern und unterstützen städtische und religiöse Einrichtungen bei der sozialen Arbeit. Neben der Möglichkeit zum kostenlosen Wohnen sieht das Projekt eine Anerkennung der Mitarbeit als praktischen Studienteil vor.

Mitwohnen und zur Integration von Geflüchteten beitragen

Im Rahmen eines integrativen Wohnmodells erhalten deutsche Studierende gemeinsam mit unbegleiteten minderjährigen und jungen erwachsenen Flüchtlingen in München ein neues Zuhause. Dieser integrative Ansatz soll durch das Angebot an Studierende, die Höhe ihrer Miete mit der Übernahme verschiedener Tätigkeiten (Nachhilfe, Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen, Freizeitorganisation usw.) zu reduzieren, gestärkt werden.

Tipp: Hier findest du mehr Ideen, die die Umwelt und deinen Geldbeutel schonen.

Kennst du weitere Möglichkeiten, mit Hilfe von Wohnpartnerschaften den explodierenden Immobilienpreisen ein Schnippchen zu schlagen und gleichzeitig noch etwas Sinnvolles für Einzelne oder die Gesellschaft zu tun? Wir freuen uns über deine Tipps und Erfahrungen!

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