Löwenzahn wird in vielen Gärten als Unkraut angesehen, dabei ist die regionale Pflanze sehr gesund und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Im Frühling, wenn der Löwenzahn in voller Blüte steht, ist der beste Zeitpunkt, um die leuchtend gelben Blüten zu ernten und zu verwenden. Aus ihnen lässt sich aromatischer Löwenzahn-Honig selber machen, auch Löwenzahnsirup genannt.
Löwenzahn-Honig hat einen herb-fruchtigen Geschmack und ist vielfältig als veganer Honig-Ersatz verwendbar, zum Beispiel zum Backen, um Getränke zu süßen oder um Salatdressings zu aromatisieren. Wie das Süßungsmittel auf Vorrat hergestellt wird, erfährst du hier.
Löwenzahn-Honig selber machen
Für den selbst gemachten Löwenzahn-Honig werden frische, in voller Blüte stehende Löwenzahnköpfe benötigt. Pflücke sie am besten an einem sonnigen Tag und transportiere sie in einem luftigen Körbchen oder Beutel nach Hause. Achte dabei darauf, immer ausreichend Blüten stehen zu lassen als Nahrung für Insekten!
Die großen, gelben Blüten des Löwenzahns sind bereits von Weitem erkennbar und lassen sich sehr gut identifizieren, sodass auch Kinder beim Sammeln helfen können.
Für etwa 1000 Gramm Löwenzahn-Honig werden diese Zutaten benötigt:
- 250 g Löwenzahnblüten
- 1 Bio-Orange
- Saft einer Bio-Zitrone
- 1 L Wasser
- 1 kg brauner Zucker
- Schraubglas für den fertigen Honig
Brauner Zucker verleiht der selbst gemachten Honig-Alternative seine typische Farbe. Aber auch handelsüblicher Haushaltszucker, weißer Rohrzucker sowie Xylit – für einen gesunden Sirup aus Birkenzucker – lassen sich dafür verwenden. Die Farbe ist dann etwas heller und der Geschmack milder.
So wird der Löwenzahnhonig zubereitet:
- Die gelben Blütenblätter der Löwenzahnblüten von den grünen Blütenkelchen trennen. Besonders schnell geht das, wenn die Blüte direkt über dem Blütenboden abgeschnitten wird. Die Blütenblätter lassen sich dann einfach aus der Blüte lösen und von den grünen Kelchblättern trennen.
- Die abgetrennten Blütenblätter zusammen mit einer gewaschenen und in Scheiben geschnittenen Bio-Orange und einem Liter Wasser in einem Topf für zehn Minuten kochen. Anschließend den Sud für 24 Stunden abgedeckt ziehen lassen.
- Den gesamten Inhalt des Topfes durch ein Mulltuch oder einen Nussmilchbeutel abseihen und gründlich ausdrücken.
- Die aufgefangene Flüssigkeit zurück in den Topf geben, Zitronensaft und Zucker hinzufügen und bei geringer Hitze köcheln lassen, bis sich die Menge ungefähr halbiert hat. Einen Teelöffel der Flüssigkeit auf einen kalten Teller geben, um die Konsistenz zu prüfen. Lieber einmal mehr die Konsistenz prüfen als zu wenig, damit die Masse nicht zu fest wird (wie Bonbons), sondern dickflüssig wie Honig bleibt. Der Honig sollte eine stabile Trennlinie zeigen, wenn ein Löffel hindurch gezogen wird. Je nach Geschmack kann die Flüssigkeit mehr oder weniger stark reduziert werden – für einen dickflüssigen Sirup oder einen festen Honig.
- Den Sirup sofort heiß in sterilisierte Schraubgläser füllen und diese verschließen.
Der heiß abgefüllte Sirup ist über den Winter hinweg bis zum nächsten Jahr haltbar. Wichtig für eine lange Haltbarkeit ist der Zuckeranteil und das Arbeiten mit sauberen Utensilien. Statt Zucker lässt sich auch eine Zucker-Alternative verwenden, was allerdings die Haltbarkeit verringern kann.
Löwenzahn-Honig verwenden
Der Löwenzahnsirup lässt sich in vielen Rezepten genauso wie Honig als flüssiges Süßungsmittel verwenden. Damit bietet der Sirup eine gute regionale Alternative zu Agavendicksaft und Ahornsirup. Auch weißer Haushaltszucker kann in vielen Gerichten durch Löwenzahn-Honig ersetzt werden.
Die fruchtig-herbe Note der selbst gemachten Honig-Alternative gibt Getränken und Speisen ein ganz besonderes Aroma, ähnlich wie Apfeldicksaft. Probiere doch mal aus, Tee, Kaffee, Limonade, Süßspeisen oder Gebäck damit zu süßen!
In Rezepten mit einem flüssigen Süßungsmittel wie Honig wird dieses durch den Löwenzahn-Sirup im Verhältnis 1:1 ersetzt. Beim Backen muss die Menge an Flüssigkeit je nach Rezept eventuell reduziert werden, wenn der Sirup anstelle von Zucker verwendet wird.
Auch in herzhaften Speisen, in denen etwas Zucker oder Honig zum Einsatz kommt, bietet der Löwenzahn-Honig eine aromatische Alternative, wie zum Beispiel in Saucen, Dips, Salatdressings oder Marinaden.
Tipp: Mit diesem Sirup und ein paar Ahornblättern lässt sich ein Heiltrunk zum Fiebersenken herstellen.
Wie verwendest du das regionale Superfood Löwenzahn am liebsten? Teile deine Tipps und Rezepte in einem Kommentar!
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