Toben, Klettern, Raufen – beim Spielen beanspruchen Kinder ihre Kleidung besonders stark. Da bleibt es nicht aus, dass die Lieblingshose ein Loch bekommt, eine Naht platzt oder von der Bluse ein Knopf abreißt. Mit Nadel und Faden lassen sich kleinere Schäden an Kinderkleidung ganz schnell selbst ausbessern.
So vermeidest du nicht nur Müll, sondern rettest auch noch das Lieblingsstück und die Laune deines Nachwuchses. Um viele kleinere Schäden reparieren zu können, muss man noch nicht einmal mit der Maschine nähen können; per Hand funktioniert das Ausbessern auch wunderbar.
Löchrige Hosen mit schicken Flicken reparieren
Kinder bewegen sich öfter auf allen Vieren, mit der Folge dass Hosen an den Knien dünn werden und aufreißen. Kleine Risse oder Löcher kannst du ganz einfach mit einem Flicken versehen. Vor allem kleinere Kinder freuen sich über derartige modische Accessoires. Es gibt verschiedene Methoden, um Flicken anzubringen.
Mit der Sashiko-Technik (Löcher stopfen in schön) werden Flicken extra auffällig angebracht, um ein besonderes Unikat zu schaffen.
Flicken aufnähen
Hübsche Flicken lassen sich direkt aufnähen. Bei elastischen Hosen hast du vielleicht das Glück, die Nähmaschine verwenden zu können. Aber auch ohne Nähmaschine lässt sich der Flicken per Hand aufbringen.
Den benötigten Flicken kann man entweder kaufen oder aus Stoffresten selbst anfertigen – eine ideale Möglichkeit, um beispielsweise Jeansreste zu verwerten! Schneide dafür einfach eine Fläche aus, die das Loch großzügig überlappt. Vor allem jüngere Kinder freuen sich über bunte, figürliche Flicken, die sich farblich abheben. Sterne, Herzen oder auch Blumen lassen sich einfach ausschneiden.
Befestige den Flicken mit Stecknadeln auf der rechten (der schönen) Seite über dem Loch und nähe ihn mit einem Steppstich oder einem Zickzackstich per Hand oder Maschine fest.
Bügelflicken
Am einfachsten und schnellsten geht die Reparatur von Löchern mit Flicken und Patches zum Aufbügeln. Von Piratenmotiv bis Prinzessin ist alles erhältlich – damit dein Nachwuchs die neue Zier auch mit Stolz tragen kann. Wie der Name schon sagt, werden sie einfach auf die betroffene Stelle aufgebügelt, und im Nu verschwindet das Loch.
Allerdings lösen sich Bügelflicken beim häufigen Waschen auch leicht wieder ab. Deswegen hilft es, den Flicken nach dem Aufbügeln zusätzlich festzunähen.
Gummiband auswechseln
Der Gummizug beim Lieblingsrock deiner Tochter ist ausgeleiert? Die neu gekaufte Hose rutscht? In vielen Kleidungsstücken lässt sich der Gummizug ganz einfach auswechseln. Voraussetzung dafür ist, dass er nicht im Bund festgenäht ist.
So wird das Gummiband ausgewechselt:
- Trenne an der Rückseite der Hose oder des Rocks die senkrechte Verbindungsnaht im Bund auf und ziehe das alte Gummiband heraus.
- Nimm mit dem neuen Gummiband Maß an der Hüfte des Kindes, um die richtige Länge unter Spannung zu ermitteln, und schneide es bei der ermittelten Länge ab.
- Befestige an einem Ende des Gummibands eine möglichst große Sicherheitsnadel. Schiebe nun die Sicherheitsnadel Stück für Stück durch den Tunnel, bis sie an der zweiten Öffnung wieder zum Vorschein kommt.
- Nähe nun die beiden Enden des Gummizugs zusammen. Nähe ruhig mehrmals hin und her, um sicherzugehen, dass das Gummiband auch hält. Wenn es schnell gehen soll, lassen sich die Enden des Gummibands aber auch einfach miteinander verknoten (etwas längeres Band erforderlich).
- Nun kannst du die vorher aufgetrennte, senkrechte Naht wieder verschließen. Am besten geht das mit der Hand.
Tipp: Wenn der Gummizug im Bund festgenäht ist, braucht es zwar mehr Zeit, ihn herauszutrennen, den Bund-Tunnel neu zu nähen und das neue Gummi wieder einzuziehen. Aber selbst das lohnt sich bei Lieblingsstücken ganz sicher, bevor dein Kind sie nicht mehr tragen kann.
Knöpfe annähen
Kurz beim Spielen irgendwo hängen geblieben – und schon ist der Knopf ab. Kein Grund zum Schimpfen, denn mit dieser Anleitung lassen sich Knöpfe schnell wieder annähen – ganz ohne Vorkenntnisse. Wenn du einige Hinweise beachtest, halten sie danach auch lange. Alles, was du dafür brauchst, ist ein Knopf, passendes Garn, eine Nadel und eine Schere.
Aufgerissene Nähte reparieren
Der Faden war zu schwach, die Bewegungen im Kleidungsstück zu groß, vielleicht sitzt es auch etwas eng: Es gibt viele Gründe, warum eine Naht an einer Stelle aufreißen kann. Das ist kein Problem, denn solch eine Lücke in der Naht ist schnell geschlossen. Dabei kann entweder die Nähmaschine zum Einsatz kommen, oder du nähst das kurze Stück kurz mit der Hand zu.
Tipp: Kümmere dich am besten schnell um die aufgeplatzte Naht, denn sonst wird die Lücke mit der Zeit immer größer und du hast mehr Arbeit damit, die Naht wieder zu verschließen.
Naht mit der Hand von innen reparieren
Drehe das Kleidungsstück auf links. Lege die beiden Stoffpartien an der kaputten Stelle aufeinander, fixiere sie gegebenenfalls mit einer Stecknadel und vernähe sie mit der Nähmaschine oder per Hand mit einem Steppstich, der eine sehr stabile Naht ergibt. Dabei kannst du den Anfang und das Ende der Lücke mit einem doppelten Stich sichern, damit sich der ursprüngliche Faden an diesen Stellen nicht wieder löst. Faden vernähen, Fadenenden abschneiden, Kleidungsstück wenden, fertig!
Naht mit der Hand von außen reparieren
Mit der sogenannten Zaubernaht (auch als unsichtbare Naht, Matratzenstich oder Leiterstich bekannt) lässt sich schnell und effektiv eine Naht von außen verschließen – zur Not auch am “lebenden Objekt”, wenn zum Beispiel unterwegs eine Naht platzt und keine Ersatz-Kleidungsstücke vorhanden sind.
Tipp: Mit dem Matratzenstich lassen sich auch wunderbar Wendeöffnungen verschließen, zum Beispiel von selbst gemachten Kuscheltieren.
Reißverschlüsse reparieren – einfache Probleme beheben
Reißverschlüsse zu reparieren, ist schon etwas schwieriger, aber mit der richtigen Technik trotzdem kein Problem. Bevor ein Lieblingsstück aber nicht mehr getragen wird, weil nur der Griff des Schiebers abgebrochen ist oder weil der Verschluss sperrig öffnet oder schließt, lässt sich mit wenigen Mitteln Abhilfe schaffen.
Zipper-Griff ersetzen
Der Griff des Reißverschluss-Schiebers oder -Zippers bricht bei viel genutzten Kleidungsstücken immer mal ab. Dann wird es umständlich, den Verschluss auf und zu zu ziehen, weil der Schieber meist relativ klein ist.
Eine Ad-hoc-Lösung ist, eine Sicherheitsnadel oder eine Büroklammer am Schieber zu befestigen. Mit ein wenig mehr Zeit lässt sich durch die Öffnung des Schiebers auch ein hübsches Stück Band oder Kordel fädeln und zur Schlinge verknoten.
Der Reißverschluss lässt sich schlecht öffnen und schließen
Das passiert gerne bei neuen Metallreißverschlüssen, deren Zähnchen noch zu kantig sind. In diesem Fall hilft es, wenn der Verschluss mehrfach langsam auf- und zugezogen wird, damit sich die Zähne ein wenig abnutzen. Eine andere Möglichkeit ist, mit einem Bleistift über die Zähnchen zu reiben, damit sie durch das Graphit quasi “geschmiert” werden und der Schieber besser über sie hinweggleiten kann.
In unserem Buchtipps findest du noch mehr Anregungen und Ideen, um Kleidungsstücke nachhaltig zu flicken und individuell zu verschönern:
Book not foundWie rettest du kaputte Kleidung vor dem Müll? Wir sind gespannt auf deine Tipps in den Kommentaren!
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