Kerzen preiswert selber machen aus Pflanzenöl

Mit Pflanzenfett kann man schnell natürliche Kerzen herstellen, die lange und mit einer schönen Flamme brennen. So einfach geht's!

Abends zünde ich gern ein paar Kerzen und Teelichter an, gerade in den dunkelsten Wochen des Jahres. Sie strahlen ein stimmungsvolles Licht aus und machen die Wohnung gleich viel behaglicher.

Leider bestehen Kerzen zumeist aus Paraffin, das aus Erdöl gewonnen wird. Biologische Alternativen aus pflanzlichem Stearin oder auch Bienenwachs sind zwar verfügbar, jedoch sind solche Kerzen meist noch teurer als Paraffin-Produkte. Eine weitere Alternative stellen LED-Lichter dar, sie leuchten lange und kommen den echten Kerzen schon sehr nahe. Richtige Kerzen-Flämmchen sind mir aber dennoch lieber, also muss eine Alternative zum Selbermachen her!

Eine prima Alternative zu Kerzenwachs ist einfaches Pflanzenöl! Es verbrennt am Docht ohne Geruchsbildung und gibt eine schöne Flamme. Man kann so genannte Schwimmdochte benutzen, um z.B. flüssiges Sonnenblumenöl direkt zu verwenden, oder man baut eine Art Öllampe im Glas.

In diesem Beitrag stelle ich dir eine weitere, sehr einfache und preiswerte Idee vor. Die fertigen Kerzen im Glas bestehen zum größten Teil aus Pflanzenfett, sie brennen mit schöner Flamme und sind auch noch schön bunt.

Kerzen aus Pflanzenfett herstellen

Du benötigst dafür folgende Dinge:

  • Leere Schraubgläser, am besten hoch und schmal
  • Baumwollgarn für den Docht, möglichst etwas fester, 1,5 bis 2 mm dick
  • Nägel, Muttern o.ä. als Gewicht
  • Ungehärtetes Pflanzenfett, z.B. einfaches Kokosfett (es sollte bei Zimmertemperatur fest sein)
  • Bienenwachs (preiswert von einem Imker in deiner Nähe oder online) oder Reste alter Kerzen
  • Alternativ, wenn auch etwas schwieriger, geht es auch mit Wachsmalstiften

Mit Pflanzenfett kann man schnell natürliche Kerzen herstellen, die lange und mit einer schönen Flamme brennen. So einfach geht's!

Ein gut funktionierender Docht mit dem richtigen Durchmesser, der das flüssige Öl gut nach oben transportiert, ist das A und O. Ich musste etwas experimentieren, bis ich das richtige Material gefunden hatte. Wer ganz sicher gehen will und sich eventuelle Versuche und Fehlschläge mit schlecht brennenden Kerzen ersparen möchte, sollte fertige, vorgewachste Dochte verwenden. Sie sind im Bastelbedarf oder auch online erhältlich.

So werden die Kerzen gemacht:

  1. 40 cm vom Docht abschneiden und einen Nagel, eine Mutter o.ä. an einem Ende festknoten
  2. Benötigte Menge Pflanzenfett je nach Glasvolumen abschätzen
  3. Wachs abwiegen (z.B. bunte Wachsmalstifte oder auch Bienenwachs), pro 100 g Fett werden ca. 15-20 g benötigt, damit die Kerzen nicht zu weich werden
  4. Beides zusammen langsam schmelzen, entweder in getrennten Töpfen (wenn mehrere Farben verarbeitet werden sollen), oder auch direkt gemeinsam im Glas, das in ein Wasserbad gestellt wird. Das Schmelzen beider Zutaten direkt im Glas ist am einfachsten und macht am wenigsten Dreck.
  5. Wenn eine Temperatur von ca. 70-80 °C erreicht wurde: Wachs und Fett in das vorbereitete Glas gießen und gut umrühren, damit sie sich vermischen (sofern sie nicht sowieso schon im Glas geschmolzen wurden)
  6. Docht mit dem Gewicht daran mittig im Glas versenken und das lose Ende um ein quer über das Glas gelegtes Stäbchen o.ä. wickeln, damit der Docht in Position bleibt
  7. Vollständig auskühlen lassen und den Docht bis auf 1,5 cm abschneiden

Nach dem Abkühlen sind die Kerzen fertig und können sofort verwendet werden. Für mich stellt dies eine fantastische Alternative zu fertigen Paraffin-Kerzen dar, die Lichter brennen lange und gleichmäßig.

Mit Pflanzenfett kann man schnell natürliche Kerzen herstellen, die lange und mit einer schönen Flamme brennen. So einfach geht's!

Ein paar Tipps zum Schluss

  • Die Fett-Wachs-Mischung ist weicher als bei normalen Kerzen, ähnlich wie bei einer Salbe. Je höher der Wachsanteil ist, desto fester werden die Kerzen auch.
  • Ganz ohne Wachs funktioniert diese Methode eher nicht, weil beim Abbrennen zu viel vom Fett auf einmal schmilzt und der Docht untergehen würde.
  • Bei meinen Versuchen brannten die Kerzen mit Bienenwachs besser als die mit Wachmalstiften, was vermutlich an feinen Partikeln in den Wachsmalstiften liegt, die den Docht verstopfen können.
  • Wenn der Docht zu dünn oder zu weich ist, brennt die Kerze schlechter.
  • Falls du keinen ausreichend stabilen Baumwolldocht zur Hand hast, kannst du auch einen stabileren Docht aus drei dünnen Fäden selbst flechten. Dazu einfach drei Fäden verknoten, ein Ende festhalten (lassen) und dann die drei Fäden zu einem festen “Zopf” flechten, mit einem Knoten abschließen.
  • Nicht ganz abgebrannte Reste lassen sich wieder einschmelzen und zu neuen Pflanzenöl-Kerzen verarbeiten.

Tipp: In einem weiteren Beitrag findest du noch viele andere Ideen, wie sich Kerzen selber machen lassen. Wie wäre es beispielsweise damit, aus Wachsresten Kerzen zu ziehen?

Viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren! Vielleicht interessieren dich auch diese Ideen:

Verwendest du eine andere Alternative zu Paraffinkerzen? Teile deine Anregungen und Ergänzungen mit anderen Lesen in den Kommentaren!

35 Kommentare

  1. Hallo, ich habe tonnenweise Kerzenwachs, was zu schade ist um im Müll zu landen. Ich habe schon mehrfach versucht, aus Baumwolle Dochte zu drehen, aber das funktioniert bei mir gar nicht. Sobald das Wachs um den Docht flüssig wird, sinkt der instabile Docht ein und ich habe entweder ne Mini Flamme oder gar keine mehr. Nun würde ich gerne fertige Dochte kaufen und meine Wachsreste verarbeiten. Am liebsten für Kerzen für das Grab meiner Mama. Für eine längere Brenndauer werden diese 0815 Grabkerzen ja mit Öl versetzt. Könnte ich meine Wachsreste auch mit einfachem Rapsöl z.b. strecken, für eine längere Brenndauer. Oder muss es ein festes Fett sein? Hat da jemand Erfahrung?

    Lieben Dank
    Gruß Jessy

    • Wir machen Dochte selber . Reine weiße Baumwolle in flüssigem Kerzenwachs einlegen und voll saugen lassen . Zum trocknen auf ein Backpapier legen . Danach weiter verarbeiten.

  2. Hallo zusammen,
    Ich habe von meiner DIY-Kosmetikherstellung Reste von Wachs/Butter/Ölen übrig, die abgelaufen sind und die ich nicht einfach wegwerfen möchte. Ich würde sie gerne zu Kerzen verarbeiten. Unter den Zutaten sind z.B. Mangobutter, Kakaobutter, Sheabutter, Jojobaöl und Mandelöl (eignen sich diese Zutaten überhaupt alle um Bienenwachs zu strecken?).
    In welchem Verhältnis kann ich denn flüssiges Öl (oder Mangobutter etc.) mit Bienenwachs mischen, so dass ich noch Stumpenkerze erhalte, die ich ohne Gefäß abbrennen kann?
    Viele Grüße,
    Steffi

    • Hallo Steffi, bei den Kerzen, die hier beschrieben werden, ist die Masse zu weich, um sie freistehend zu verwenden. In diesem Fall eignet sich eher diese Anleitung: https://www.smarticular.net/neue-kerzen-aus-resten-herstellen/. Eine kleine Menge Öl kannst du dann sicherlich auch dazugeben, aber wieviel müsstest du austesten – z.B. indem du die Masse schmilzt und dann eine kleine Menge entnimmst und auf einem kalten Teller aushärten lässt. Liebe Grüße Sylvia

  3. Thomas Scharping

    Hallo,
    haben Sie vielleicht ein bisschen experimentiert und fluessiges Wachs (Paraffin oder Stearin) mit richtigem Pflanzenöl gemischt und wie ist die Masse nach dem Erkalten? Dachte mir um vom Paraffin weg zukommen die Anteile Paraffin minimieren und die Anteile Speiseöl zu erhöhen.
    Danke im voraus.

  4. Hallo, könnte man damit auch Kerzen ziehen oder nur gießen?

    • Hallo Larissa, das müsste eigentlich auch gehen. Wir haben es aber nicht ausprobiert. Vielleicht magst du es testen und berichten. Liebe Grüße Sylvia

  5. Einfach mal am Friedhof “Containern”.
    Dort liegen idR jede Menge Grabkerzen, die noch Reste enthalten.

  6. Mario Klotschke

    einfach altes teelicht mit aluminium und dochthalter nehmen, rapsöl rein, und paar reste von alten kerzen, ca 10%, als docht einfach 1/20 von einem blatt klopapier nehmen und durch den alten dochthalter durchstecken, aus angst vor umschütten einfach nur altes teelicht halb bis 1/3 voll machen, nachdem das teelicht ein zweites mal benutzt werden sollte, wird das 10% mitgemischte wax die konsistenz halbfest machen so dass es nicht mehr auskippen kann, so kriegt man statt 50 teelichte für 1.50, 100-150 teelichte fürs gleiche geld, nimmt man einen glasfaserdocht, braucht man nichtmal mehr den docht wechseln

  7. Cortezza
    Claire Feyder

    Ich habe eine noch viel einfachere Variante auf einer Messe gefunden. Die Erfurter Feuerblume. Eine kleine Blume kostet 2€ und hat praktisch unbegrenzte Brenndauer über Speisefett. Das funktioniert so: einen kleinen Docht aus Zewa basteln und in die vorhandene Öffnung stecken. Eine schönes Glasgefäß zu 3/4 mit Wasser füllen. Dieses kann man mit allem möglichen einfärben, z.b. Schluck Cola oder Kaffee zum Wasser geben, oder kurz farbiges Kreppapier ins Wasser eintauchen usw. Dann schüttet man billiges Pflanzenfett (z.b. Sonnenblumenöl vom Discounter) darauf und setzt am Schluss die Blume drauf. Fertig. kosten: einmalig 2€ für unzählige Kerzenstunden, ca. 1€ für 1 Flasche Öl (brenndauer unbekannt). Zeitaufwand je Kerze: 2 Minuten!!! Wen es interessiert, hier wäre ein Link zu deren Seite: https://www.erfurter-feuerblume.de Ich habe eine Flasche abgelaufenes Woköl im Schrank gefunden, das kann ich jetzt ökologisch “entsorgen”????

    • Hallo Claire,

      so ganz habe ich das Prinzip noch nicht verstanden und auch auf der Herstellerwebseite keine Erklärung / Anleitung gefunden.
      Dient die Blume quasi nur zur Fixierung des Dochtes auf dem Öl?
      Der Docht wird aus Küchenpapier gemacht oder was meinst du mit Zewa? Wie? Gedreht, gezwirbelt, in die Öffnung der Blume gefriemelt?
      Unten müssste ja ein Stück raushängen, um im Öl zu sein? Oben, wie weit herausragend?
      Aus welchem Material ist die Blume?

      Fragen über Fragen! ;-)
      Vielleicht kannst du mich ja erleuchten?!

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Du hast es im Prinzip genau richtig erklärt! Die Blume schwimmt auf dem Öl und besitzt kleine Rillen/Kanäle, über die das Öl zur Mitte zum Docht aus Zellstoff/Küchenpapier gelangt. Auf der Seite zur Erfurter Feuerblume gibt es auch eine ausführliche Gebrauchsanleitung: https://www.erfurter-feuerblume.de/EFB_Anleitung2014aussen.pdf

  8. Lisa Marie

    Hallo zusammen!
    Erstmal ein riesengroßes Dankeschön dafür, dass ihr diese Seite erstellt habt und all diese tollen Rezepte mit uns teilt! Ich hab smarticular vor etwa 5 Stunden entdeckt und komme hier seitdem nicht mehr weg.

    Auf meiner Suche nach Bienenwachs bin ich vorhin auf diese Seite gekommen und wollte sie mit euch teilen: https://www.fantasia-aroma.de/home/371-bio-kakaobutter-chips-bio-lebensmittelqualitat.html?search_query=bienenwachs&results=3
    Auf dieser Seite gibt es den Bienenwachs ein wenig günstiger als auf Amazon. Der Kilo kostet 24€ statt ca. 28€ auf Amazon und wird billiger je mehr man bestellt, was den entscheidenen finanziellen Unterschied macht. Vielleicht hilft es euch und anderen Besuchern!

    Beste Grüße, Lisa

  9. Sandra Fensch

    Hallo zusammen. Ich hab jetzt erstmal Wachsreste eingeschmolzen und mit ein bisschen Bienenwachs aufgefüllt. Das Ganze habe ich in Babybreigläser gegossen. Allerdings hat die Masse beim Abkühlen wahnsinnig viel an Volumen verloren, so dass um den Docht herum eine tiefe Delle entsteht. Kann man dem irgendwie entgegenwirken? Danke und LG

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Stimmt, das haben wir auch schon beobachtet. Bei manchen sinkt es mehr ein, bei anderen weniger. Warum, wissen wir leider auch nicht. Liebe Grüße

    • Das hat mit der Abkühlung zu tun. Der Rand wird schneller kalt als die Mitte und somit schneller fest. Eventuell kann man das Erkalten verlangsamen in dem man das Kerzenglas zum Abkühlen in gleichmässig warmes Wasser stellt, um die Abkühlung zu regulieren. Frage ist nur der Kosten-Nutzen-Aufwand. Einfach am Ende nach Erkalten nochmal Wachs ins Loch gießen funktioniert auch ;)

  10. Sandra Fensch

    Ich stelle ab und zu selbst Seife her und habe dafür verschiedene Farbpigmente zu Hause. Kann ich die zum Einfärben der Kerzen verwenden oder entsteht da vielleicht beim Abbrennen irgendwas giftiges? Und kann man die Kerzen mit ein paar Tropfen ätherischen Öls beduften? Oder geht das beim Verbrennen auch schief? Danke!

    • Hallo Sandra, was genau meinst du mit Farbpigmenten? Bunte Kerzenreste? Liebe Grüße!

    • Sandra Fensch

      Nein, es gibt zum Färben von Seifen verschiedene Pigmentpulver. Aber wahrscheinlich bestehen die je nach Farbe aus was anderem.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Pigmente sind in Kerzen leider kontraproduktiv, weil sie sich während des Abbrennens im Docht sammeln und diesen sozusagen verstopfen. Das Wachs wird schlechter zur Flamme transportiert, die Kerze brennt schlechter und erlischt. Liebe Grüße

  11. Ein Docht lässt sich auch sehr leicht drehen. Einfach einen Faden nehmen, doppelt legen und zusammenknoten. Ein Ende an einem unbewegten Gegenstand (Türklinke) befestigen und anderen Ende mit einem Stift drehen, was das Zeug hält. Irgendwann dreht sich der Faden selbst ein. Wenn man den dann ein wenig mit wachs einreibt, bleibt er auch stabil und lässt sich super für einen Docht verwenden.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Gute Idee, so probieren wir das mal und tauchen den verdrillten Docht ggf. noch in flüssiges Wachs

  12. Super Rezept, vielen Dank dafür! Ich bin hellauf begeistert. :) Gibt es denn einen Unterschied zwischen gehärtetem und nichtgehärtetem Pflanzenfett, oder sollte es einfach nur fest sein?

    • Maximilian Knap

      Für diese Anleitung ist festeres Fett von Vorteil. Wenn du lieber Pflanzenöl verwenden möchtest, dann kannst du es auch mit einem selbst gebastelten Schwimmlicht probieren: http://www.smarticular.net/bastelanleitung-oekologische-schwimmlichter-zum-selbermachen/

    • Ok, alles klar! Danke. Und noch eine andere Frage: Irgendwie brennt der Docht zu langsam ab, dadurch wird er zu lang (und bröckelt dann mit der Zeit runter, was auch nicht besonders hübsch ist) und die Flamme wird zu groß. Ich hab mir gedacht, dass er vielleicht zu dick ist und zu viel Fett/Wachs transportiert..? Habt ihr da vielleicht einen Tipp, würden ein dünnerer Docht oder größeres Glas helfen?

    • Maximilian Knap

      Genau – Docht-Durchmesser und Kerzendurchmesser müssen zueinander passen, denn durch den Kerzendurchmesser ergibt sich, wie viel Wachs nachfließen kann. Leider gibt es auch da Toleranzen, so dass man ggf. etwas probieren muss. Ein dünnerer Docht würde in deinem Fall sicher helfen.

  13. Petra Geiselno

    LED Teelichter sind eine spannende Entwicklung, die neue LED Technologie ermöglicht Vorteile wie niedriger Energieverbrauch, kompaktheit, verschiedene Farbwiedergaben und mehr. In der Verarbeitung, Batterielaufzeit, Preis und Ausstattung gibt es doch diverse Unterschiede. Wir testen LED Teelichter und Kerzen in regelmäßigen Abständen. So haben Sie immer die aktuell besten LED Teelichter und Kerzen im Überblick. Schaut doch mal vorbei http://www.led-teelichter-test.de

  14. Lieber Alexander,
    das mit den selbstgemachten Kerzen finde ich wieder mal phantastisch…..
    Aber ich habe nicht ganz verstanden, wie Ihr diese wunderschönen, kräftigen Farben hingekriegt habt.
    Eine Kerze ist ja auch was für´s Auge, und alte eingeschmolzene Kerzenwachse ergeben farblich halt nur zusammengemischte Farben…
    Danke für die Antwort…. weiter so! Bin immer wieder überrascht über Eure tollen Anregungen! Herzlichst Patricia

    • Maximilian Knap

      Hallo Patricia! Die kräftige Farbe erhält man, indem man ein Stück von einem Wachsmalstift mit in die Schmelze gibt. Aber Vorsicht: Nicht alle Wachsmalstifte sind gleichermaßen geeignet. Wir hatten gemischte Ergebnisse, weil manche offenbar kleine Partikel enthalten, die nicht schmelzen und dann den Docht sozusagen verstopfen können. Deshalb probiere es lieber erstmal nur mit einer kleinen Kerze aus, bevor du die Großproduktion startest. Liebe Grüße und viel Erfolg!

  15. Zur Verwendung von Wachsmalkreiden würde ich lieber nicht greifen. Wachsmalkreiden beinhalten nicht nur Wachs! Hier ein Auszug aus einem langen Interview mit dem Hersteller von Stockmar Wachsmalkreiden. http://findingsustainia.org/interview-stockmar/ “…Warum enthalten eure Produkte erdölbasierende Paraffinwachse? Gibt es dafür keine natürlichen Alternativen? Wie wären eure Farben ohne Paraffin? Stellt das nicht ein Gesundheitsrisiko dar, wenn Kinder die Stifte in den Mund nehmen?

    Wir haben zu den von uns verwendeten Paraffinen (Erdölbasis) und mikrokristallinen Wachsen (Erdgasbasis) bislang keine Alternativen gefunden, mit denen wir unseren Produkten die gleichen Mal- bzw. Modelliereigenschaften geben könnten…..”

  16. Sarah Kerzenbastlerin

    Eine nette Idee! Allerdings möchte ich eine Sache zu bedenken geben: Momentan ist Paraffin ein Nebenprodukt aus der Erdölgewinnung, d.h., solange Erdöl gewonnen wird, wird es auch die “Abfallstoffe” geben, aus denen Paraffin hergestellt wird. Dagegen gibt es das pflanzliche Wachs aus Kokosplantagen (für die Regenwälder abgeholzt werden), Raps- und Sonnenblumenfeldern (die dann nicht für die Produktion zur Ernährung zur Verfügung stehen) etc. Nahrungsmittel wie Fette zu verwenden mag vielleicht günstiger sein, aber bedeutet dennoch, dass man hier Nahrungsmittel verwendet! Es ist das übliche Problem bzw. Abwägen… Möglichst preiswert? Möglichst ökologisch? Was ist wie ökologisch?
    Am besten fährt man sicher damit, Kerzenreste wieder einzuschmelzen ;) Die Anleitung hier ist ja auch dafür top!

    • Maximilian Knap

      Hallo Sarah, danke für die vielen guten Hinweise! Stimmt schon, alles hat Vor- und Nachteile, und am Ende wird jeder selbst entscheiden müssen.
      Ja, Paraffin ist ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung, aber auch die Nachfrage nach Paraffin kurbelt die Nachfrage nach Erdöl insgesamt an, allein schon deswegen, weil durch den Verkauf des Paraffins die anderen Erdölprodukte wie Benzin indirekt subventioniert werden. Ohne den Erlös vom Paraffin müssten die nämlich teurer sein.
      Alte Kerzenreste sind sicher eine gute Möglichkeit, so werden die Reste auch gleich sinnvoll verwendet, anstatt einfach im Müll zu landen :-)
      LG Maximilian

    • Wenn niemand mehr Paraffin kauft, müsste dieses wohl als teurer Chemiabfall entsorgt werden, und die Preise für Benzin steigen an. 1000 km mit dem Auto verbrauchen weitaus mehr Erdöl als dessen Besitzer durch Paraffin in seinem kompletten Leben. Ob diese angesproche Subventionierung wiederrum an den Verbraucher weiter gegeben, oder das Konto der Petrochemie damit gefüllt wird, lässt sich bestimmt nicht mit Gewissheit sagen.
      Da die Pharmaindustrie aber im großen Stil auf Paraffine zurück greift, wird sich ein Verzicht von einigen wenigen Kerzenbastlern auch nicht wirklich darauf auswirken. Gleiches gilt für Speiseöl, es wird niemand verhungern weil ein paar Liter Öl verbrannt werden.
      Zu guterletzt sei angemerkt, dass es sich selbst bei Erdöl auch einst um Lebewesen handelte. Wir reden auch hier von einem rein biologischen Ursrpung ;-)

      Alles in Allem finde ich eure Seite natürlich ziemlich gut und interessant! Weiter so!

  17. Naja, wenn man die Kosten von Kokosfett bedenkt, sei “preiswerte Alternative” mal dahingestellt. Aber ist ja nur als Beispiel angeführt. Was wäre denn noch denkbar? Margarine und ähnliches kommt in basteltauglicher Preisklasse auch kaum ohne gehärtete Fette aus… Darf davon denn gar nix drin sein?

    • Maximilian Knap

      Verglichen mit normalen Stumpen-Kerzen, wo das Stück schon mal 3-4 Euro kostet, sind die Pflanzenfett-Kerzen im Glas schon ziemlich preiswert. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat man aber vermutlich mit den Schwimmdochten und reinem, einfachem Pflanzenöl. Weiterer Vorteil dieser Methode: Das preiswerte Pflanzenöl gibt es auch regional, z.B. von heimischem Raps oder von Sonnenblumen.

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