Kaufen ist out – Leihen, Schenken und Tauschen sind in

Kaufen macht glücklich? Wir stellen 24 Alternativen zum endlosen Konsum vor. Spare, schone Ressourcen und werde vielleicht sogar etwas glücklicher mit ihnenvon Purple Sherbet Photography [CC-BY-2.0]

Für alle, die Geld sparen oder ihr Leben nachhaltiger gestalten möchten, gewinnt das Verschenken, Leihen und Tauschen zunehmend an Bedeutung. Das positive Potenzial dieser Konsum-Alternativen ist vielfältig, denn sie sparen nicht nur Geld, sondern tragen gleichzeitig zu einer effizienteren Nutzung vorhandener Ressourcen und damit zum Umweltschutz bei.

Wahrscheinlich hast du schon als Kind oder während deiner Ausbildung intensiv Bibliotheken genutzt. Vielleicht hast du auch schon einmal ein Fahrzeug gemietet oder Werkzeuge für ein DIY-Projekt in einem Baumarkt geliehen. Doch weißt du auch, wo du auf die Schnelle einen Kinderstuhl leihen kannst, wenn dich Freunde zum ersten Mal mit ihrem Nachwuchs besuchen oder wie du auch mit leerem Geldbeutel an professionelle Bewerbungsfotos kommst?

Im Internet und in der realen Welt gibt es viele Ansätze, diese Probleme zu lösen!

1. Verschenken: Geben und Nehmen ohne Gegenleistung

Um in Städten gebrauchte Dinge loszuwerden, reicht oft das Abstellen am Straßenrand. Viele Dinge finden dabei einen neuen, glücklichen Besitzer, doch man weiß nie, ob der oder die Richtige vorbeikommt.

Eine sinnvolle Alternative bieten Tausch- und Verschenkmärkte der Entsorgungsbetriebe. Es gibt sie in fast jeder Stadt und man kann mit wenigen Klicks sehr viel mehr Menschen in der Umgebung erreichen. So finden sich beispielsweise auf dem Verschenkmarkt der Berliner Straßenreinigung BSR täglich eine Vielzahl kostenloser Angebote.

Außerhalb der virtuellen Welt stellen Umsonstläden ebenfalls eine empfehlenswerte Möglichkeit dar, um Dinge, die du nicht mehr brauchst, weiter zu reichen oder auf etwas zu stoßen, das du benötigst. Im Internet gibt es einige Listen von Umsonstläden, zum Beispiel auf umsonstladen.de. Leider ist darin auch die eine oder andere Karteileiche enthalten, daher kurz noch mal recherchieren, bevor du dich auf den Weg zu einem Laden machst.

Eine besonders charmante Idee, nicht nur Waren, sondern auch geistige Inspiration zu teilen, sind so genannte öffentliche Bücherschränke. Es gibt sie zum Beispiel in Form von umfunktionierten Telefonzellen, in die du ausgelesene Bücher hinein legen und aus denen du neuen Lesestoff mitnehmen kannst. Auf Wikipedia findest du eine Liste von Bücherschränken in Deutschland.

2. Tauschen: Ware gegen Ware oder über eine Tauschwährung

Vor allem im Netz boomt die Idee, einen Gegenstand nicht gegen Geld zu veräußern, sondern stattdessen gegen etwas anderes einzutauschen. Dabei lassen sich zwei Tauschkonzepte unterscheiden: Ware gegen Ware und Ware gegen Tauschwährung.

Ware gegen Ware

Immer wieder setzen Plattformen auf das Modell „Ware gegen Ware“, die meisten können sich damit aber auf Dauer nicht etablieren. Die Plattform Tausch dein Auto hat sich beispielsweise auf den Tausch von Fahrzeugen spezialisiert. Das Angebot fällt aber eher gering aus.

Ware gegen Tauschwährung

Viele erfolgreiche Tauschplattformen wickeln die Tauschvorgänge über eigene Tauschwährungen ab. Das erhöht die Sicherheit und erleichtert den Tauschprozess.

Auf Plattformen wie Tauschticket, Tauschgnom und Tauschbillet kann man theoretisch alles zum Tausch anbieten. Es gibt aber auch themenbasierte Spezialplattformen die Webseite Tauschgarten, auf der du alles zum Thema Gärtnern finden und anbieten kannst.

Mischformen

Es gibt auch Mischformen. Bei BamBali [Update: wurde im Frühjahr 2020 leider geschlossen] beispielsweise können Tauschwillige Ware gegen Ware aber auch gegen reales Geld handeln.

Wissen und Können

Nicht nur Gegenstände lassen sich auf diese Weise tauschen. Auch das eigene Wissen und Können kannst du im Netz zum Tausch anbieten, um Geld zu sparen oder anderen etwas Gutes zu tun. Auf der Plattform tauschbörsearbeit.de kannst du beispielsweise dein Know-How gegen Hilfe bei Tätigkeiten eintauschen, in denen du weniger gut bist.

Auch außerhalb des Webs gibt es in fast jeder Stadt so genannte Tauschnetze oder Tauschringe. Mehr Informationen und Kontaktlisten findest du auf tauschringadressen.de.

Wenn dir einmal etwas kaputt geht, du es aber ungerne wegwerfen möchtest, ist vielleicht ist auch ein Repair-Café genau der richtige Anlaufpunkt für dich.

3. Leihen statt kaufen

Wenn du einen Gegenstand nur für eine begrenzte Zeit benötigst, empfiehlt es sich, eine der zahlreichen Leih- und Verleihplattformen im Internet zu besuchen. Die Plattform frents.com beispielsweise richtet sich an Privatpersonen, die unterschiedlichste Gegenstände kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr leihen bzw. verleihen möchten. Über die Nachbarschaftsplattform nebenan.de lassen sich Leihgesuche an die unmittelbare Nachbarschaft adressieren.

Ein anderes Konzept verfolgt die schweizer Initative Pumpipumpe. Dort erhältst du Sticker mit typischen Alltagsgegenständen. Diese Bilder von Bohrmaschinen, Leitern, Mixern, Drachen und vielen anderen Dingen kannst du an deinem Briefkasten anbringen, sie signalisieren deinen Nachbarn, was sie bei dir ausleihen können.

Viele Alltagsgegenstände benutzen wir nur alle paar Monate, die restliche Zeit stehen sie sinnlos herum. Mit Pumpipumpe kannst du das ändern und Dinge verleihen und leihen, statt sie zu kaufen.

Ein anderes Konzept verfolgt die kleiderei.com. Dort können sich Mode-Begeisterte für eine monatliche Miete regelmäßig mit neuen Stücken versorgen. Eltern, die ihren Kindern abwechslungsreiches Spielzeug anbieten möchten, ermöglicht mein-spielzeug-mieten.de, Spielzeuge zu leihen und immer wieder auszutauschen, anstatt es zu kaufen.

Mehr Inspiration für deinen nachhaltigen Alltag findest du in unserem Buch:

Kleine Schritte für eine bessere Welt- Es ist okay, nicht perfekt zu sein: 250 Ideen, mit denen wir jeden Tag ein bisschen nachhaltiger leben können

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smarticular Verlag

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5 Kommentare

  1. Bitte diese Seite vor einer Verlinkung updaten, fast alle Links sind tot.

  2. Burcardo Hauck

    Ebenfalls in die Kategorie “Leihen statt kaufen” fällt die Initiative von http://www.utiluru.com . Hier sollen alle Gegenstände der Leih- und Vermietanbieter sowohl von privat als auch gewerblich erhältlich sein.

  3. Sabine Bremen-Flensburg

    Neu seit 2016: http://www.sharetopia.de , das nachhaltige Online-Tausch-Netzwerk

  4. Jana Astara

    Den ersten regelmäßigen (monatlichen) Schenkflohmarkt gibt es in Berlin-Pankow, immer am letzten Sonntag des Monats. http://www.schenkflohmarkt-pankow.jimdo.com. Er existiert schon seit 3 Jahren und die Pankower möchten ihn nicht mehr missen. Wir freuen uns über Nachahmer und unterstützen gerne mit unseren Erfahrungen. Unsere Mailadresse findet ihr auf der Webseite. LG Jana

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