Oft löst sich der Traum von weicher Wäsche dann in Luft auf, wenn man seine Handtücher von der Leine nimmt und diese hart wie ein Brett in den Händen liegen. Dabei lässt sich den Ursachen für die sogenannte Trockenstarre ganz leicht entgegenwirken. Mit diesen Tipps gegen harte Handtücher hast du endlich wieder weiche Wäsche im Schrank – ganz ohne herkömmlichen Weichspüler!
Handtücher im Luftzug trocknen lassen
Der häufigste Ursache für Trockenstarre bei Handtüchern und ähnlichen Textilien ist, dass die Fasern nach dem Waschen zu wenig bewegt werden. Die Garnschlingen, die die Flauschigkeit von beispielsweise Frottee ausmachen, legen sich beim Waschen in verschiedene Richtungen. Bleibt die Wäsche beim Trocknen unbewegt, wird diese “Unordnung” der Fasern fixiert, und die Textilien fühlen sich nicht so weich an wie vor der Wäsche.
Deshalb werden Handtücher ganz besonders flauschig, wenn sie im Wäschetrockner getrocknet und dabei sanft bewegt werden (wie bei Hotel-Handtüchern). Dieser zusätzliche Energieaufwand ist aber gar nicht notwendig, denn draußen auf der Wäscheleine sorgt ein bisschen Wind ebenso dafür, dass die Fasern wieder aufgerichtet werden.
Selbst im Winter ist das Trocknen der Wäsche im Freien problemlos möglich. Drinnen kann ein gewisser Luftzug durch geöffnete Fenster oder Türen für ausreichend Bewegung auf dem Wäscheständer sorgen und die Handtücher weicher machen.
Tipp: Wer Wäsche drinnen trocknet, sorgt mit regelmäßigem Stoßlüften (oder noch besser: querlüften durch geöffnete Fenster auf zwei verschiedenen Seiten des Hauses) für ein angenehmes Raumklima und beugt Schimmelbildung vor.
Das Knitterschutzprogramm einschalten
Bei vielen Maschinen gibt es ein zusätzliches Programm zum Knitterschutz. Dabei wird die Wäsche nach Ende des Waschvorgangs nochmal in gewissen Abständen hin und her bewegt. Falls es also mal nicht möglich sein sollte, die Handtücher sofort nach Beendigung des Waschprogramms herauszunehmen, auszuschütteln und aufzuhängen, kann das Knitterschutzprogramm helfen, die Fasern für den nötigen Kuschelfaktor in Bewegung zu halten. Eine höhere Drehzahl beim Schleudervorgang kann ebenfalls das Aufstellen der Fasern durch mehr Bewegung begünstigen.
Wäschestücke vor oder nach dem Trocknen kneten
Mit dem richtigen Aufhängen der Wäsche ist auch schon viel gewonnen: Wer Handtücher und andere saugstarke Textilien (zum Beispiel Stoffwindeln) kurz aber kräftig ausschüttelt, bevor sie auf der Leine landen, entwirrt die Fasern und sorgt für weichere Wäsche. Sind die Wäschestücke beim Abnehmen trotzdem noch recht starr, kann erneutes Ausschütteln und leichtes Hin- und Herbewegen zwischen den Händen helfen, die ursprüngliche Flauschigkeit wiederherzustellen.
Besser natürlichen Weichspüler verwenden
Konventionellen Weichspüler zu verwenden, ist nicht nur aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht problematisch, sondern er trägt auch dazu bei, dass Handtücher ihre Saugkraft verlieren. Beim Waschen mit Weichspüler legt sich ein Film um die Fasern, der verhindert, dass diese nach dem Waschen wieder Feuchtigkeit aufnehmen können.
Ökologischen Weichspüler kann man stattdessen einfach selber machen, indem ein kräftiger Schuss weißer Haushaltsessig (30 bis 60 Milliliter) ins Weichspülerfach gegeben wird oder – bei heller Wäsche – ein Teelöffel Zitronensäure. Das löst Kalkablagerungen und Waschmittelreste aus den Fasern, was ebenfalls ein Grund dafür sein kann, warum sich Handtücher nicht mehr richtig weich anfühlen.
Hinweis: Immer wieder hört und liest man Bedenken, dass die Säure im Essig die Dichtungen angreifen und auf diese Weise der Waschmaschine schaden kann. Uns ist so ein Fall bisher nicht bekannt, obwohl wir schon lange Essig als Weichspüler und/oder Waschmittel verwenden, so wie zahllose unserer Leserschaft. Wenn du trotzdem unsicher bist und auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du den Weichspüler bei der Handtuchwäsche auch einfach ganz weglassen.
Handtücher in Essigwasser einlegen
Bei besonders rauen bzw. starren Handtüchern kann ein Schuss Essig im Weichspülerfach eventuell nicht ausreichend sein, da sie vielleicht schon recht hartnäckig mit Kalkablagerungen behaftet sind. Dann empfiehlt es sich, die Handtücher vor dem Waschen in Essigwasser einzulegen, um die Ablagerungen nachhaltig zu entfernen und die Textilien wieder spürbar weicher werden zu lassen.
Gib dafür Tafelessig in eine Schüssel mit Wasser (maximal einen Teil Essig auf vier Teile Wasser, alternativ einen Teil Essigessenz auf circa 15 Teile Wasser). Lass die betroffene Wäsche für ein bis zwei Stunden darin einweichen und wasche sie anschließend wie gewohnt. Sollten die Kalkablagerungen danach immer noch nicht verschwunden sein, kann das Prozedere wiederholt oder die Einweichdauer verlängert werden.
Tipp: Die gleiche Anwendung bringt Abhilfe bei T-Shirts, die trotz Waschens nach Schweiß stinken.
Das Waschmittel richtig dosieren
Für weiche Wäsche ist die richtige Dosierung des Waschmittels entscheidend. Zu viel des Guten kann dazu führen, dass Waschmittelreste in der Wäsche zurückbleiben. Zu wenig Waschmittel hingegen führt oft zu Kalkablagerungen – vor allem bei hartem Wasser. Beides sorgt dafür, dass die Fasern verkleben und nicht mehr richtig flauschig werden.
Da in den meisten Haushalten eher zu viel als zu wenig Waschmittel verwendet wird, versuche doch einfach mal, nur die halbe Menge Waschmittel statt der üblichen Menge ins Waschmittelfach zu geben. So beugst du der Trockenstarre durch zu viel Waschmittel vor, und deine Wäsche wird weicher und trotzdem sauber.
Die Waschmaschine richtig beladen
Eine überladene Waschmaschine kann dazu führen, dass sich das Waschmittel ungleichmäßig verteilt. So kommt es an einigen Stellen zu Waschmittelablagerungen und an anderen Stellen zu Kalkablagerungen. Beides trägt dazu bei, dass sich die Fasern nicht mehr flauschig weich aufstellen können. Zudem sind mit Wasser vollgesogene Handtücher recht schwer, was bei Überladung der Maschine zu Unwucht und damit zu Schäden an der Maschine führen oder die Fasern noch stärker platt drücken kann.
Als Faustregel zur richtigen Beladung gilt: Zwischen Wäsche und dem oberen Ende der Trommel immer mindestens eine Handbreit Platz lassen. Und beim Gewicht der Wäsche immer die Angaben zum maximalen Fassungsvermögen der Maschine beachten. Bei Unsicherheiten hilft es, die Wäsche einfach einmal auf einer Personenwaage zu wiegen.
Handtücher nicht bügeln!
Wo glatt gewebte Textilien wie Leinen oder Baumwolle durch Bügeln herrlich weich werden können, bewirkt man bei Handtüchern aus Frottee leider genau das Gegenteil. Die Garnschlingen des Frotteegewebes werden platt gedrückt, können sich nicht mehr flauschig aufstellen und verlieren so zusätzlich an Saugkraft.
Wie du Weichspüler und andere Drogerieartikel ganz leicht mit Hausmitteln ersetzen kannst, erfährst du hier:
Welche Tipps hast du noch parat, um Handtücher nach dem Waschen kuschelweich zu bekommen? Wir freuen uns über einen Kommentar unter dem Beitrag!
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