Vegetarier und Bodybuilder haben eines gemein: Sie achten ganz besonders auf ihre Proteinzufuhr! Wie schafft man es, möglichst viele, hochwertige, gesunde und am besten sogar pflanzliche Proteine zu sich zu nehmen?
Es gibt viele pflanzliche Proteinquellen und auch viele Nahrungsergänzungsmittel, die ausreichend Proteinversorgung versprechen. Diese kosten natürlich immer etwas Geld.
Dabei geht es auch günstiger, denn eine der besten Proteinquellen wächst kostenlos in fast jedem Park und vielen Gärten. Gemeint sind die Brennnesselsamen! Sie enthalten bis zu 30 % besonders hochwertiger Proteine und sind ein fantastisches, natürliches Nahrungsergänzungsmittel.
Die vielseitige Brennnessel
Die Brennnessel ist wahrscheinlich die am meisten unterschätzte Pflanze! Ihre Blätter sind sehr nahrhaft und können z.B. roh als Salat, als Tee oder im veganen Brätling genutzt werden. Im Garten ergibt sie einen fantastischen Dünger und bekämpft auf sanfte Weise Blattläuse, Pilzbefall und andere Pflanzenkrankheiten. Auch in selbstgemachten Pflege- und Kosmetikprodukten erweist sie ihren Dienst.
Die Samen der Brennnessel liefern neben Proteinen zusätzlich sehr viele Mineralstoffe, insbesondere Kalium und Kalzium, und u.a. die Vitamine C, B3, E.
In meinen Augen ist die Brennnessel das perfekte regionale Superfood – voller wertvoller Nährstoffe, regional und kostenlos!
Kostenloses Proteinpulver herstellen
Natürlich kannst du Brennnesselsamen auch bequem im Bioladen oder online kaufen (z.B. diese hier). Warum aber so viel Geld ausgeben, wenn sie kostenlos an jeder Ecke warten?
Ernten kannst du sie etwa von Juli bis August. Alles was du benötigst sind zwei Handschuhe und eine kleine Gartenschere.
Wenn du die Pflanzen stehen lassen möchtest, dann kannst du die Samenbüschel einzeln abknipsen. Sofern genug Pflanzen vorhanden sind oder du die Blätter ebenfalls verwenden möchtest, dann kannst du auch etwas effizienter vorgehen:
- Kompletten Brennnesseltrieb abschneiden
- Kleine Zweige mit Blättern abknipsen
- Die verbliebenen Samenstauden einfach mit dem Handschuh abstreifen
Wenn du die Samen länger aufbewahren möchtest, dann kannst du sie am besten trocknen. Da Brennnesselsamen leicht schimmeln, solltest du sie sofort nach dem Sammeln trocknen. Dies sollte aber sanft bei weniger als 40 Grad Celsius geschehen, da sonst wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. An warmen Tagen kannst du sie einfach auf einem Tuch an einem schattigen Platz trocknen.
Ein Dörrautomat (wir haben gute Erfahrungen mit Sedona und Stöckli gemacht) oder der Ofen eignen sich dafür natürlich auch sehr gut. Die getrockneten Samenbüschel kannst du noch durchsieben, um reines Pulver zu erhalten.
Anwendung
Die Samen lassen sich vielseitig einsetzen. Sie schmecken leicht nussig und eignen sich als Gewürz für Salate, Suppen, Proteinpulver für Eiweiß-Shakes, Quark, Frischkäse oder Müsli. Ich gebe sie regelmäßig in meinen Frühstückssmoothie.
Tip: Konsumiere die Brennnesselsamen gemeinsame mit den Kernen der Papaya! Diese enthalten viel Papain, welches deinem Körper dabei hilft, die Eiweiße besser zu verarbeiten und mehr aus ihnen herauszuholen. Warum du Papayakerne trocknen solltest und wie du sie verwendest, erfährst du hier.
Was du mit den Brennnesselblätten anstellen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Mehr Informationen zu heimischen Superfoods findest du in unseren Büchern:
Vielleicht interessieren dich auch diese Beiträge