Diese 7 gesunden Wildkräuter für Frühlingssalat wachsen fast überall

Der Winter ist vorbei und überall sprießt junges Grün! Diese gesunden Kräuter kannst du leicht finden, identifizieren und für deinen Salat nutzen.

Endlich ist der Frühling da, nach dem langen Winter ist die Sehnsucht nach frischen Grünpflanzen und Vitaminen groß. Die Natur hilft großzügig mit einigen ihrer besten Produkte, die voller Kraft und Gesundheit schon früh aus dem Boden schießen. Die folgenden Wildkräuter sind richtige Vitaminbomben und noch dazu äußerst schmackhaft. Mit ihnen kannst du dir einen gesunden Frühlingssalat zusammenstellen.

Ein paar Tipps vorweg

Die oberste Regel für Wildpflanzen-Liebhaber ist, dass ein guter Sammler unsichtbar ist. Sei stets rücksichtsvoll in der Natur, nimm nur maßvoll und so viel du wirklich verwenden wirst. Die meisten Tiere sind sehr empfindlich gegen Störungen durch Menschen. Verhalte dich leise und wenn du Wildtiere siehst, geh nicht auf sie zu, sondern beobachte leise oder wende dich ab und entferne dich von ihnen.

Falls du keine oder nur wenige Erfahrungen mit dem Sammeln von Wildpflanzen hast, empfehlen wir die Teilnahme an einer Wildkräuterwanderung. Hier findest du auch die wichtigsten Tipps und Regeln zum Sammeln von Wildkräutern.

Beachte, dass manche Pflanzen giftige Doppelgänger haben, deshalb empfehlen wir spezialisierte Seiten zu Wildkräutern und Bücher zum Bestimmen der Pflanzen:

Im Erntekalender für Wildkräuter und andere Wildpflanzen siehst du, welche Pflanzen du in anderen Jahreszeiten sammeln kannst.

Wildkräuter für deinen Frühjahrssalat

Die folgenden Kräuter findest du oft schon im März, sie eignen sich hervorragend für einen Frühjahrs-Wildkräutersalat.

1. Bärlauch

Der Star unter den früh sprießenden Wildpflanzen ist sicher der Bärlauch (Allium ursinum), und das nicht nur wegen seiner schönen weißen Blüten, sondern vor allem wegen seines Duftes nach Knoblauch. Oft kommen die schmackhaften Blätter bereits Anfang März aus dem Boden. Du findest ihn vor allem in lichten Wäldern, an Waldrändern und an Waldbächen. Seine nach Knoblauch riechenden Blätter kannst du frisch als Gewürz verwenden, als Salatbeigabe essen oder wie Spinat zubereiten.

Bärlauch gehört zu den regionalen Superfoods! Hier findest du die wichtigsten Sammeltipps sowie einfache und leckere Rezepte und erfährst, wie sich das Wildkraut das ganze Jahr über genießen lässt.

Weitere Tipps:

2. Brennnesseln und Taubnesseln

Mitte März beginnt auch Zeit für die Nesselpflanzen. Die jungen Triebe der Großen Brennnessel (Urtica dioica) und der Kleinen Brennnessel (Urtica urens) sind weich und zart grün. In diesem frühen Stadium fehlen ihnen noch ihre feinen Brennhaare, die namensgebenden Nesseln. Du kannst die Blätter oder Triebspitzen mit einer feinen Schere oder mit den Fingernägeln abknipsen. Brennnesselblätter schmecken dezent nussig.

Die Brennnessel ist eine der vielfältigsten nutzbaren Wildpflanzen und unglaublich gesund! Lerne Rezepte kennen und erfahre, wie du sie sonst noch nutzen kannst.

Die nahen Verwandten der Brennnessel, die Purpurrote Taubnessel, die Weiße Taubnessel und die Goldnessel, sind wild nicht so häufig anzufinden. Dafür haben sie den Vorteil, keine Brennhaare zu besitzen. Verwenden kannst du die jungen Blätter aller fünf Nesselvarianten roh für Salate oder blanchiert als Gemüse.

Weitere Tipps:

3. Ehrenpreis

Dass der persische Ehrenpreis (Veronica persica) trotz seiner starken Verbreitung relativ unbekannt ist, verdankt er wahrscheinlich seiner Unauffälligkeit. Dabei wächst er in Gärten, auf Äckern und allen anderen nährstoffreichen Böden, sogar bis 1900 m Höhe. Du kannst Blätter und Blüten gleichermaßen verwenden.

Der Winter ist vorbei und überall sprießt junges Grün! Diese gesunden Kräuter kannst du leicht finden, identifizieren und für deinen Salat nutzen.

Da die Blüten sehr zart sind und leicht gequetscht werden, solltest du sehr vorsichtig mit ihnen umgehen. Dafür belohnen sie dich als hübsche und schmackhafte Dekoration in Salaten oder auf Gemüsegerichten.

Weitere Tipps:

  • Wie bei vielen anderen Wildkräutern und -pflanzen kannst du die Blätter und Triebspitzen auch als verdauungsanregenden Tee zubereiten. Der Geschmack ist leicht herb und erinnert an Schwarztee.
  • Äußerlich angewendet hilft der Tee gegen Hautirritationen wie Akne und Neurodermitis.

4. Gänseblümchen

Wer kennt es nicht, das hübsche, kleine Gänseblümchen (Bellis perennis)? Es wächst vom Frühling an den ganzen Sommer durch auf Wiesen und anderen nährstoffreichen Böden, oft sogar bis in den Winter hinein. Kinder knüpfen Ketten und Kopfschmuck daraus, als Erwachsene wissen wir es als hübsche Salatbeigabe zu schätzen. Du kannst die Blätter, Blüten und auch die Knospen im Salat verwenden. Die Pflanze schmeckt ein wenig wie Feldsalat, ist geschmacklich aber zurückhaltend. Gänseblümchen sind besonders reich an Kalium, Calcium, Eisen und den Vitaminen A und C.

Das Gänseblümchen, auch Bellis Perennis oder Tausendschön genannt, schmeckt gut im Salat und hat viele Heilwirkungen, die du sehr einfach nutzen kannst.

Manche Menschen bekommen vom Gänseblümchen ein raues, eventuell auch leicht stechendes Gefühl im Mund. Das ist unangenehm, aber nicht beunruhigend, denn es beruht auf den unbedenklichen Gerbstoffen in der Pflanze.

Weitere Tipps:

  • Bist du unterwegs auf einer Wanderung oder mit dem Fahrrad und hast dir eine kleine Wunde zugezogen, so kannst du Blätter und Blüten des Gänseblümchens leicht mit den Fingern quetschen, so dass Saft austritt, und auf die Wunde legen. Die Inhaltsstoffe helfen gegen eine Entzündung der Wunde.
  • Eine andere schmackhafte Verwendung ist das Untermischen in Kräuterquark.

5. Löwenzahn

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist eine meiner Lieblingspflanzen, denn er ist unglaublich widerstandsfähig und überträgt diese Kraft auch auf uns, wenn wir ihn zu nutzen wissen. Auch der Löwenzahn liebt Wiesen und Äcker wegen ihrer nährstoffreichen Erde.

Löwenzahn lässt sich fast das ganze Jahr über sammeln und zu gesunden Gerichten und natürlichen Pflegeprodukten verarbeiten - mit Sammeltipps und Rezepten!

Ab Mitte März oder spätestens Anfang April findest du die ersten jungen, zarten Blätter, die du als delikate Salatzugabe verwenden kannst. Ihr Geschmack erinnert an Chicorée. Etwas reifere und festere Blätter können bitter sein. Wenn du sie fein schneidest und eine Stunde in Wasser ziehen oder mit Salz bestreut liegen lässt, wird der Geschmack milder. Löwenzahnblätter enthalten achtmal so viel Vitamin C wie Kopfsalat und außerdem doppelt so viel Kalium und Magnesium. So wird Löwenzahn zu einem echten Gesundheits-Booster.

Weitere Tipps:

6. Scharbockskraut

Woher hat das Scharbockskraut (Ramunculus ficaria) bloß seinen seltsamen Namen? Die Legende besagt, dass das Wort Skorbut darin liege, denn früher habe man wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts dieses Wildkraut auf Schiffen mitgeführt, um die gefürchtete Krankheit zu vermeiden. In jedem Fall kannst du die Blätter im Salat, als Gemüse oder auch als Frischgewürz zu Bratgerichten nutzen. Du findest dieses Kraut ebenfalls auf nährstoffreichen Böden und oft an eher feuchten Wald-Standorten. Der Geschmack ist leicht säuerlich mit einer pfeffrigen Note.

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Scharbockskraut enthält Protoanemonin, das man nicht in größeren Mengen konsumieren sollte, denn es kann die Schleimhäute reizen. Da der Protoanemonin-Gehalt der Blätter nach der Blüte steigt, sollten man dann das Scharbockskraut nicht mehr essen.

7. Vogelmiere

Wenn ich eine Wiese sehe, auf der Vogelmiere (Stellaria media),schlägt mein kulinarisches Herz höher. Diese winzige, unauffällige, weiß blühende Pflanze hat einen wunderbar nussigen Geschmack mit einer entfernten Erinnerung an Kopfsalat.

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Sie kommt an ihren Standorten meist in großer Menge vor und sieht dann aus wie ein weiß getüpfelter Teppich. Du kannst sie büschelweise ernten und Blätter, Stängel, Blüten sowie später im Jahr die kleinen Fruchtkugeln und Samenstände verwenden. Verarbeite sie roh als Salat oder kurz gedünstet als zartes Gemüse. Als Frühlingsbote bietet sie dir ein reichhaltiges Nährstoffangebot und schlägt den Kopfsalat um mehrere Längen, unter anderem mit bis zu achtmal so viel Vitamin A und C und siebenmal so viel Eisen.

Viele Wildpflanzen lassen sich für den Wintervorrat portionsweise einfrieren oder zu einer haltbaren Wildkräuter-Würzpaste verarbeiten. Auf diese Weise kannst du immer von den gesunden Pflanzen profitieren.

Tipp: Wie wäre es mit einem fruchtigen Marmeladendressing zum selbst gepflückten Salat? Es verursacht, ebenso wie die Wildkräuter, keine Extrakosten.

Unsere liebsten Wildpflanzen, Rezepte und Tipps findest du auch in unseren Büchern:

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Um Kinder für Wildkräuter zu begeistern eignet sich dieses Buch:

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8 Kommentare

  1. Ich glaube, das Bild beim Scharbockskraut stimmt nicht. Die Blätter sehen sehr ähnlich aus, aber Scharbockskraut hat strahlenförmige Blütenblätter. Ich würde denken hier sieht man Blätter und eine Knospe der (giftigen) Sumpfdotterblume.

    • Das ist mit Sicherheit Scharbockskraut. Einfach noch einmal Bilder abgleichen.

  2. Reiner Juranek

    Das ist schon lange mein Frühjahressalat Aber da kommt bei mir noch mer rein. Wie Petersilie Schnittlauch Etwas Salbei ein Paar Blättchen Lavendel usw. das ganze schneide ich fein Klein. wird mit Salz Zucker und Essig mit Wasser angerichtet Dazu frisches Brot. Könnte ich jeden Tag essen und ist doch so gesund.

  3. Franziska

    Sehr zu empfehlen ist auch die Knoblauchrauke. Die jungen Blätter schmecken herrlich würzig und sind sehr gesund. Die Knoblauchrauke wurde, bevor die Römer den Knoblauch aus Italien mitbrachten, vielfach als Würzkraut verwendet.

  4. Barbara S.

    Zu diesem Salat passen auch die ersten zarten Blätter der Sommerlinde und die zarten kleineren Blätter der Walderdbeere! Einfach in etwas breitere Streifen schneiden oder etwas kleiner zupfen und zufügen!
    Wer solche Salate noch nie gegessen hat, sollte sich erst in kleinen Mengen daran gewöhnen, damit Magen und Darm nicht empfindlich darauf reagieren. Also besser anfänglich diese Kräuter in kleineren Mengen unter den üblichen Salat mischen.
    Guten Appetit!

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Vielen Dank für diese wunderbaren Ergänzungen!
      Liebe Grüße

  5. Peter Würz

    Ich finde Minze auch sehr lecker. Gestern habe ich zum Beispiel eine Marmelade daraus gemacht.
    300g Äpfel mit 7 Minzeblätter und dazu 200g Zucker. Aufkochen und fertig.

    Minze wirkt etwas beruhigend und Nervenstärkend. Da es aber zu einem Gewöhungseffekt kommen kann, sollte Minze nicht auf Dauer konsumiert werden. Kinder sollten ebenfalls von Minze Abstand halten, da die darin enthaltenen Ätherischen Ölen gefährlich werden können.

    Auf meiner Webseite http://www.abnehmen-mit-tee.de findest du viele weitere Informationen zum Thema Tee und wie dieser deiner Gesundheit helfen kann.

  6. Sandra Horn

    Eine super gesunde Alternative zum Salat ist es auch, die wildkräuter als Smoothie unter Beigabe von Obst zu sich zu nehmen. Da die meisten Kräuter, eingeschlossen Giersch, Gundelrebe und Schafgarbe, vor der Haustür im Garten wachsen, habe ich es nicht weit zum ernten. Als morgendlicher Starter ist so ein Smoothie nicht nur gesund sondern auch extrem lecker. Viel Spaß beim Ausprobieren.

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